Wer eine Firma übernimmt, ist beim Kauf fast immer auf Fremdkapital angewiesen. Damit die Bankfinanzierung gelingt, sollten potenzielle Käuferinnen und Käufer so viel Transparenz wie möglich schaffen. Diese Unterlagen braucht die Bank – idealerweise ein bis zwei Wochen vor dem Finanzierungsgespräch.
1. Businessplan mit klarer Vision und Finanzplanung
Der Businessplan ist das Herzstück der Kaufdokumentation. Darin legen Sie dar, zu welchem Zweck und in welcher Form die Firma in die neue Ära überführt werden soll. Konkrete Markt- und Risikoanalysen spielen dabei gleichermassen eine Rolle wie die strategische Ausrichtung oder die Vision. Hierfür stellen Sie sich die Frage: «Was macht mein Geschäftsmodell aus?»
Wichtigster Part des Businessplans ist der Finanzplan. Dieser umfasst gewöhnlich den Zeitraum der Kreditamortisation: fünf bis maximal sieben Jahre. In diesem mittelfristigen Finanzierungshorizont planen Sie die Erfolgsrechnung, die Bilanz, die Mittelfussrechnung, die Investitionen sowie die Liquidität Ihres zukünftigen Unternehmens.
- Formulieren Sie den Businessplan kurz und prägnant. Es braucht keine 50 Seiten. Dafür gilt: Je klarere Vorstellungen Sie von Ihrem Geschäftsmodell haben und je konkreter Sie diese in Worte fassen können, umso besser.
- Denken und planen Sie in verschiedenen Szenarien. Ist Ihr Geschäft zum Beispiel stark von Währungsrisiken geprägt, rechnen Sie mindestens ein Szenario mit Währungsverteuerung und eines mit -verbilligung durch. Dies hilft Ihnen, realistisch zu planen und nötige Sicherheitspuffer für die Kreditrückzahlung einzurechnen.
2. Abschlusszahlen der letzten Jahre
Um Geldgeber zu überzeugen, müssen auch die Geschäftszahlen aus der Vergangenheit ein schlüssiges Bild vermitteln. Damit die Bank dies prüfen kann: Stellen Sie die Abschlüsse der letzten drei Geschäftsjahre inklusive Bericht der Revisionsstelle zur Verfügung. Ab Jahresmitte sollten Sie auch einen Zwischenabschluss vorlegen. Zusätzliche wichtige Informationen über die effektive Betriebslage liefern interne betriebswirtschaftliche Zahlen wie beispielsweise eine Kostenrechnung oder eine Übersicht über die Lohnkosten.
- Je mehr Zahlen zum vergangenen und aktuellen Geschäftsgang Sie beschaffen können, desto einfacher läuft der Finanzierungsprozess.
3. Lebenslauf und Dokumentation der Vermögenssituation
Ihr beruflicher Werdegang, Ihre fachlichen Kenntnisse und Erfahrungen sind für den Kreditgeber zentral. All das gibt Aufschluss über Ihre «Nachfolgewürdigkeit». Falls die Angaben nicht bereits im Businessplan enthalten sind: Fassen Sie die Punkte in einem Lebenslauf zusammen. Ausserdem benötigt die Bank die Dokumentation Ihrer persönlichen Vermögenssituation. Diese belegen Sie mit Steuerauszügen.
4. Allenfalls: Unternehmensbewertung, Kaufvertrag, Letter of Intent
Wurde eine externe Unternehmensbewertung gemacht, gehört diese ebenfalls in die Kaufdokumentation. Zudem vorlegen, falls bereits vorhanden, sollten Sie der Bank einen ersten Entwurf des Kaufvertrags. Genauso wie ein allfälliger «Letter of Intent» – zu Deutsch Absichtserklärung. Dieser bestätigt die ernsthaften Absichten zwischen der Verkäuferin und dem Käufer.
- Je nach Grösse der Finanzierung sowie der Anzahl involvierter Parteien kann die Bank weitere Unterlagen verlangen. Dies erfahren Sie von Ihrem Firmenkundenberater.
- Senden Sie Ihrer Bank sämtliche Unterlagen am besten ein bis zwei Wochen vor dem Finanzierungsgespräch zu. So kann sich Ihre Ansprechpartnerin vorbereiten.