Gemeinsam gegen die Armut in Allschwil und Schönenbuch
Die ökumenische Arbeitsgruppe «Versteckte Armut Allschwil und Schönenbuch» unterstützt Armutsbetroffene in unseren beiden Gemeinden. Auch die Raiffeisenbank leistet mit regelmässigen Spendenaktionen einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung der Armut.
Stellen Sie sich vor, es ist Weihnachten und für die Kinder hat es keine Geschenke unter dem Baum. Für manche Familien ist das leider Realität – auch in der vermeintlich reichen Schweiz. Sichtbar ist Armut oftmals nicht. Aus diesem Grund gibt es Organisationen wie die «Versteckte Armut Allschwil und Schönenbuch». Die ökumenische Arbeitsgruppe leistet menschliche und materielle Hilfe für Menschen in Not.
«Wir haben 80 bis 100 Gesuche pro Jahr», sagt Elke Hofheinz. Zusammen mit der Sozialarbeiterin Eveline Beroud leitet die Pfarrerin die Hilfsorganisation. Die Arbeitsgruppe besteht insgesamt aus zehn freiwilligen Mitgliederinnen und Mitgliedern und ist als Bezugspersonensystem organisiert. «Armut wird nicht einfach mit einer Spende abgewickelt», betont Eveline Beroud. «Uns ist der persönliche Kontakt mit den Leuten wichtig.» Kommt eine Anfrage, betreut eine Bezugsperson der Gruppe die Gesuchstellerin oder den Gesuchsteller.
«Wir können zügig handeln, weil auch die Bank mitmacht»
Bereits mit kleinen Aktionen lässt sich grösseren Schaden verhindern», weiss die Sozialarbeiterin. «Zum Beispiel, wenn wir eine Wohnungskündigung stoppen können, damit eine Familie nicht das Dach über dem Kopf verliert. Oder wenn wir kurzfristig eine Zahnarztrechnung übernehmen, die eine Person nicht bezahlen kann. «Wir können zügig handeln, weil auch die Bank mitmacht», ergänzt Elke Hofheinz. Um die finanziellen Angelegenheiten der VAAS kümmert sich die Raiffeisenbank Allschwil-Schönenbuch.
Jährliche Spendenaktion am Ängelimärt
Die Raiffeisen ist aber nicht nur die zuständige Bank der Arbeitsgruppe, sondern engagiert sich seit rund drei Jahren auch aktiv für die «Versteckte Armut Allschwil und Schönenbuch». Ausschlaggebend dafür war die Coronapandemie. «Weil unsere GV nicht stattfinden konnte, wollten wir unter dem Motto ‹Zusammen sind wir stark› etwas Gutes für Allschwil und Schönenbuch tun. So haben wir einen Beitrag an die Versteckte Armut gespendet», sagt Manuela Ringgenberg. «Es ist ein Segen, eine Hilfsorganisation wie diese vor Ort zu haben», so die Leiterin Marketing und Sponsoring weiter. Deshalb wurde aus der einmaligen Aktion inzwischen ein regelmässiges Engagement. Jedes Jahr im Advent ist die Raiffeisenbank am Ängelimärt mit einem Stand vertreten. Und jedes Mal geht der Erlös aus den Verkäufen ausnahmslos an die VAAS. Elke Hofheinz schätzt die Unterstützung sehr: «Die Raiffeisenbank könnte das Geld auch anders anlegen. Für uns ist es ein Ja zu einer ökumenischen Arbeitsgruppe, die im Dorf vor Ort ist.»
Auch die «Versteckte Armut Allschwil und Schönenbuch» engagiert sich im Advent besonders für die Armutsbetroffenen. In der Adventszeit werden Taschen mit Lebensmitteln verteilt, die von Menschen aus der Region gespendet werden, die anonym bleiben möchten. Und mit dem sogenannten «Weihnachtsbatzen» überrascht die Organisation Leute, die sie bereits unterstützt hat, mit einem zusätzlichen Betrag. «Die Menschen machen die Tür auf und sind stumm vor Ergriffenheit», erzählt Eveline Beroud. «Dank einer solchen Aktion wissen sie, dass wir sie nicht vergessen haben.» Gleichzeitig zeigen aber auch Leute, die früher Unterstützung benötigten, wie dankbar sie sind – und spenden nun selbst an die Versteckte Armut. Das macht deutlich, wie wirkungsvoll das Engagement der ökumenischen Arbeitsgruppe ist.