Flurnamen

Drucken

Chiirsner, Löibere, Strängi oder Holeerääbe. Was bedeuten diese Flurnamen und warum heissen die Sitzungszimmer der Raiffeisenbank Allschwil-Schönenbuch eigentlich so? Hier kommt die Erklärung.

Die Raiffeisenbank Allschwil-Schönenbuch ist eine Dorfbank durch und durch. Warum nicht auch den Sitzungszimmern eine regionale Note verpassen, dachte sich der damalige Raiffeisen-Kundenberater Marcel Lauber vor 20 Jahren. Schliesslich gehts hier ums lokale Geschäft. Auch in den neuen Bankräumlichkeiten lebt die Idee weiter. 

Löibere – hoch hinaus

Traditionell wird auf der «Löibere» unter dem Laub der Kirschbäume der Nationalfeiertag gefeiert. Doch diese Spur täuscht. Der Name wurde 1344 bereits «an der Leuwerten» sowie 1491 als «uff dem berg uff den loeweren» erwähnt. Zugrunde liegt das althochdeutsche Wort «lewir» im Sinne von (Grab-)Hügel, hochliegender freier Platz. Eine Grabstätte ist zwar denkbar, archäologische Hinweise liegen aber bisher keine vor.

Strängi – steiles Stück

Für einmal ist der Name sprechend. «Strängi» nimmt Bezug zum Adjektiv streng im Sinn von anstrengend, beschwerlich. Der steile Anstieg vom Mülibach an macht den Namen erlebbar. Aber nicht nur die Steigung motivierte den Namen. «Strängi» nimmt Bezug auf die schwer zu bearbeitenden Böden. Auch wird erzählt, es sei «in der Strängi kälter als sonst wo im Dorf».

Chiirsner – Chirsidorf Allschwil?

Allschwil ist ein Chirsidorf. Mächtige Hochstämmer in voller weisser «Bluescht» prägen das Landschaftsbild. Davon zeugt sicher der Name Chiirsner – eben nicht. Bereits im Jahr 1617 zeigt ein Beleg die Schreibung «vngefuahr drey Juchart gegen dem Kürssner». Gemeint ist damit der Name Kürschner, als Familienname und somit Besitzer dieser Flur, oder als Berufsbezeichnung. Ein Kürschner fertigte aus Tierfellen Pelzkleider an.

Holeerääbe – zum Wohl

Im Urkundenbuch der Landschaft Basel findet sich in einer Urkunde aus dem Jahr 1033 «in villa Almswilre…zem hohen lewe 6 jugera». «Hohe lewe» bezeichnet ein markant abfallender Abhang. Der Namenteil «Räbe» verweist auf den Weinanbau. Noch bis ins frühe 20. Jahrhundert war der Abhang mit Reben bestockt.

Zur Info: Die Hintergründe der Flurnamen hat uns der Namensforscher, Philippe Hofmann, erklärt - herzlichen Dank für diese Unterstützung.