News

12.07.2024

Marktkommentar: Optimistische Investoren

Die Börse klettert scheinbar unaufhaltsam. In den USA markierten sowohl der breite S&P 500 als auch der technologielastige Nasdaq neue Rekorde. Bei Schweizer Aktien ist die Stimmung zwar nicht ganz so euphorisch, aber ebenfalls positiv. 

Wie stark die Halbjahreszahlen die Gemütslage beeinflussen, wird sich in den kommenden Wochen zeigen. Erste Indikationen mahnen zur Vorsicht. Enttäuscht reagierten Investoren auf die Volumen- und Umsatzzahlen des Schokoladenherstellers Barry Callebaut. Der höhere Kakaopreis liess den Umsatz zwar um 16 Prozent auf 7,3 Milliarden Franken ansteigen, die Volumen entwickelten sich allerdings lediglich seitwärts. Auch die von DocMorris veröffentlichen Absatzzahlen liessen die Aktienkurse einbrechen, obwohl sich der Umsatz der Onlineapotheke in den ersten sechs Monaten des Jahres um 5.7 Prozent erhöhte. Einen vollen Zahlenkranz legte die Hypothekarbank Lenzburg vor. Sie vermochte im wichtigen Zinsgeschäft deutlich zuzulegen, erwirtschaftete gegenüber dem Vorjahr – aufgrund von Investitionen – allerdings weniger Gewinn. Der Zementhersteller Holcim punktete derweil mit der Übernahme der belgischen Firma Mark Desmedt und baut so das Geschäft im Bereich Bauschutt-Recycling aus. Trotz einer schwachen Jahresperformance kehren die Aktien des Personalvermittlers Adecco ab Herbst in den Swiss Leader Index (SLI) zurück. Vor einem Jahr wurden sie von Sandoz aus dem Index der 30 grössten Schweizer Titel verdrängt. Jetzt übernehmen sie den Platz der Inhaberaktien von Roche.

VW: Investoren bleiben enttäuscht

Volkswagen erwägt die Schliessung ihres Werkes in Brüssel. Grund ist die schwache Nachfrage nach dem Oberklasse-Elektroauto Q8 e-tron. Der Konzern rechnet in diesem Zusammenhang mit Kosten von bis zu 2.6 Milliarden Euro. Details werden mit der Publikation der Halbjahreszahlen am 1. August bekannt gegeben. Der Aktienkurs hat diese Nachrichten verhältnismässig locker weggesteckt, was aber vor allem daran liegt, dass die Titel allein dieses Jahr sechs Prozent und in den vergangenen drei Jahren 50 Prozent ihres Wertes eingebüsst haben. Enttäuschende Nachrichten sind somit weitgehend in den Kursen enthalten.      

Die Gratwanderung der US-Notenbank

Die Teuerung in den USA betrug im Juni gegenüber dem Vorjahr 3.0 Prozent. Das ist immer noch deutlich über der Notenbank-Obergrenze von 2 Prozent. Sie entwickelt sich aber in die richtige Richtung und ist stärker zurückgekommen als erwartet. Dasselbe gilt für die Kernrate, welche die stark schwankenden Nahrungsmittel- und Energiepreise ausklammert. Aktuell prognostiziert der Markt eine erste Zinssenkung in Übersee im September. Verhalten gab sich diesbezüglich der Chef der US-Notenbank Fed, Jerome Powell, vor dem US-Senat. Obwohl bei der Inflationsbekämpfung Fortschritte gemacht würden, warnte er vor einer zu schnellen Lockerung der Geldpolitik. Er erwähnte auch den sich abkühlenden Arbeitsmarkt. Das zeigt die Gratwanderung zwischen Inflationsbekämpfung und dem Abwürgen der wirtschaftlichen Aktivität, auf der sich die Währungshüter befinden.

Bei weiteren Fragen rund um die Wirtschaft und aktuelle Anlagempfehlungen hilft Ihnen unser Team der Vermögensberatung gerne weiter. 

Ihre Raiffeisenbank Allschwil-Schönenbuch