Portfolio Manager Report

Wir blicken auf eine erfreuliche erste Halbzeit an den Finanzmärkten zurück. Insbesondere Aktien und Gold konnten stark zulegen. Die zweite Jahreshälfte dürfte von tieferen Renditen sowie einer erhöhten Volatilität geprägt sein.

Video-Podcast 2. Quartal 2024

Kernbotschaften

  • Die Börsen haben sich im vergangenen Quartal von der freundlichen Seite gezeigt, trotz eines widrigen wirtschaftlichen und geopolitischen Umfeldes.
  • Sämtliche Vermögensverwaltungsmandate weisen zur Jahreshälfte eine positive Performance aus. Je höher die Aktien- und Fremdwährungsquote, desto grösser war der Vermögenszuwachs.
  • Trotz der derzeitigen Sorglosigkeit an den Märkten gilt es, weiterhin wachsam zu bleiben und die Risiken nicht zu unterschätzen.

Performance 

Quellen: Bloomberg, Raiffeisen Schweiz Portfolio Management

Rückblick

Trotz schwacher Wirtschaftsentwicklung, einer vielerorts hartnäckig hohen Inflation sowie der restriktiven Geldpolitik konnten die Finanzmärkte im vergangenen Quartal weiter zulegen. Selbst die geopolitischen Entwicklungen haben den Höhenflug nicht bremsen können. Insbesondere Gold und Aktien glänzten mit jeweils zweistelligen Performances. Etwas gemächlicher liessen es die Obligationenmärkte angehen. Da in der Schweiz Preisstabilität herrscht und die hiesigen Unternehmen für den weiteren Jahresverlauf auch kaum mehr grössere Preiserhöhungen planen, konnte die Schweizerische Nationalbank (SNB) ihre Geldpolitik im Juni weiter lockern. Die beiden Zinssenkungen im ersten Halbjahr haben die Zinsdifferenz zum Nachteil des Schweizer Frankens verstärkt. Schweizer Anleger konnten dadurch von Währungsgewinnen auf ihren Fremdwährungspositionen profitieren. Erwartungsgemäss hat im Juni auch die Europäische Zentralbank (EZB) die Zinswende eingeleitet und ihren Leitzins um 25 Basispunkte gesenkt. In den USA rechnen wir hingegen frühestens im September mit der Zinswende.

Obligationen haben im zweiten Quartal aufgrund des moderaten Zinsrückgangs leicht an Wert zulegen können. Nach unserer Einschätzung werden derzeit die Risiken im Hochzinssegment aber noch immer nicht ausreichend entschädigt, weshalb wir im letzten Quartal an der starken taktischen Untergewichtung von Hochzinsanleihen festgehalten haben. Bei Obligationen von Emittenten mit einer hohen Bonität sind wir hingegen weiterhin leicht übergewichtet investiert und favorisieren kürzere bis mittlere Laufzeiten.

Die Aktienmärkte haben stark zugelegt, insbesondere in den USA aufgrund des anhaltenden KI-Trends. Der Swiss Market Index (SMI) hinkte derweil seinen ausländischen Pendants über weite Strecken hinterher. Zum einen fehlt es dem heimischen Aktienmarkt an Technologiewerten, zum anderen waren defensive Titel weniger gefragt. Mit dem guten Lauf der Aktienmärkte haben auch die Bewertungen angezogen und die Luft nach oben ist dünner geworden. Wir halten deshalb bei Aktien an unserem leichten taktischen Untergewicht fest. Innerhalb der Anlageklasse präferieren wir den Schweizer Markt. Neben seinem defensiven Charakter spricht auch die attraktive Dividendenrendite von gut 3% für diesen. 

Nach dem fulminanten Kursanstieg bei Gold rechnen wir vorerst mit einer Konsolidierung. Aus diesem Grund haben wir Ende April die taktische Übergewichtung leicht reduziert und so einen Teil der aufgelaufenen Buchgewinne realisiert. Die anhaltend hohe Nachfrage von Notenbanken aus den Schwellenländern sowie die Aussicht auf sinkende Zinsen dürften das Edelmetall mittelfristig aber weiter glänzen lassen.

Aus Diversifikationsgründen bleiben auch Schweizer Immobilienfonds interessant. Die weiterhin hohe Nachfrage nach Wohnraum steht einem nur leicht wachsenden Angebot gegenüber. Wir haben an unserem taktischen Übergewicht nichts verändert.

 

Ausblick

Ein Ende der Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten ist nicht in Sicht. Die Spannungen zwischen China und dem Westen haben sich verschärft. Und selbst im Hinblick auf die US-Wahlen zeigen sich die Marktteilnehmer tiefenentspannt. Nach den starken Avancen der letzten Monate rechnen wir in der zweiten Jahreshälfte mit einer insgesamt volatilen Seitwärtsbewegung. Trotz der aktuellen Euphorie an den Märkten gilt es für uns, weiterhin wachsam zu bleiben und die Risiken nicht zu unterschätzen.

Wir stehen Ihnen gerne zur Verfügung.