Finanzanlass

Drucken

Finanzanlass vom 16. November 2023 mit Matthias Geissbühler

Matthias Geissbühler

v.l.n.r.: David Perez, Vorsitzender der Bankleitung Raiffeisenbank Balsthal-Laupersdorf / Tanja Studer, Mitglied der Bankleitung Raiffeisenbank Gäu-Bipperamt / Matthias Geissbühler, Chief Investment Officer (CIO) von Raiffeisen Schweiz / Sascha Kamber, Mitglied der Bankleitung Raiffeisenbank Untergäu

Anlegen nach der Zinswende

Von 0.25% auf 5.50% innerhalb von 19 Monaten. Das ist massiv. Die Rede ist von den Leitzinsen in den USA, welche als Benchmark für das globale Zinsgefüge gelten. Am Finanzanlass vom 16. November 2023 hat Matthias Geissbühler über das Anlegen nach der Zinswende gesprochen. Rund 250 Gäste der Raiffeisenbanken Balsthal-Laupersdorf, Gäu-Bipperamt und Untergäu fanden sich in der Raiffeisenarena in Hägendorf ein und verfolgten gespannt die Ausführungen des Chief Investment Officer von Raiffeisen Schweiz.

Die fulminante Zinswende hat ihren Hintergrund in dem massiven Anstieg der Inflation im Nachgang zur Corona-Pandemie. Das eine solche Zinsbewegung nicht spurlos an der Wirtschaft und den Finanzmärkten vorbeigehen kann, ist offensichtlich. Die steigenden Finanzierungskosten belasten die Budgets der Unternehmen und die Konsumenten spüren den Kurswechsel der Notenbanken in Form von steigenden Hypothekarzinsen. Kein Wunder schwächt sich die globale Konjunktur seit Monaten ab. Die entscheidende Frage lautet daher: Wie geht es bei den Zinsen weiter? Raiffeisen geht davon aus, dass der Zinsgipfel erreicht ist. Daraus lassen sich diverse Schlüsse ziehen. Wirtschaftlich stehen schwierige Zeiten an. Damit die Inflation nachhaltig zurück in den Zielbereich der Notenbanken kommt, müssen sich sowohl die Konjunktur als auch der angespannte Arbeitsmarkt abschwächen. Dies wird sich negativ auf die Gewinnentwicklung der Unternehmen auswirken. In diesem Umfeld ist der defensive Schweizer Aktienmarkt zu präferieren. Sobald sich die Anzeichen einer Rezession verdichten, dürfte die Geldpolitik aber im Verlaufe des kommenden Jahres wieder gelockert werden. Davon werden in erster Linie Obligationen profitieren. Der Zeitpunkt für den Kauf von qualitativ hochstehenden Investment-Grade-Anleihen ist deshalb günstig. Auch Gold dürfte im aktuellen Umfeld gesucht bleiben. Für Anleger bleiben die kommenden Monate anspruchsvoll. Allerdings gibt es einen Lichtblick: Spätestens ab der zweiten Jahreshälfte 2024 dürfte die Geldpolitik drehen. Dann schalten die Börsenampeln wieder auf grün.

Im Anschluss an sein Referat durfte Matthias Geissbühler spannende Fragen aus dem Publikum beantworten und auch während des Apéro Riche gesellte er sich unter die Teilnehmenden und tauschte sich mit ihnen aus.

Raiffeisen Arena