Benjamin Bargetzi unterstützt Unternehmen bei der digitalen Transformation. Dabei greift er auf sein Wissen als Psychologe und Neurowissenschaftler zurück. Hier seine fünf Tipps, wie KMU ihre Mitarbeitenden für Digitalisierungsprojekte gewinnen können.
1. Seien Sie glaubwürdig
«Menschen sind von Natur aus dafür gemacht, in Gruppen und Hierarchien zu leben», sagt Benjamin Bargetzi. «Sie prüfen aber auch ganz genau, welche Personen es wert sind, dass man ihnen folgt.» Um die digitale Transformation erfolgreich zu vollziehen, müssen Führungskräfte glaubwürdig sein. «Sie sollten gut über die Materie Bescheid wissen und immer up to date sein.» Aber auch Chefinnen und Chefs, die vorschnell kommunizieren, machen sich schnell unglaubwürdig. «Zum Beispiel, wenn der CEO verspricht, den Umsatz im nächsten Jahr zu verdoppeln und es nicht schafft.» Man sollte immer bedenken, welche psychologischen Prozesse das Gesagte beim Zuhörer auslösen wird.
Experte am Zug: Business-Talk mit Benjamin Bargetzi
«Seien Sie immer up to date – das steigert Ihre Glaubwürdigkeit.»
Benjamin Bargezi, Europe Top30 Keynote Speaker und CEO Bargetzi & Company Group
2. Präsentieren Sie Zahlen
Menschen agieren zu 90 bis 98 Prozent aus einem der ältesten Teile ihres Gehirns: dem automatischen Denksystem. Dieses reagiert stark auf emotionale Reize wie Angst, Unsicherheit, Risiken und Sorgen. Die Folge sind oft irrationales Denken und Handeln. «Achten Sie deshalb darauf, dass die Informationen bei Ihren Mitarbeitenden im rationalen Teil des Gehirns ankommen», sagt Bargetzi. Was es dafür braucht? Glasklare Kommunikation und handfeste Fakten. «Zahlen zum Beispiel lenken die Aufmerksamkeit und machen Dinge fassbarer.»
3. Nehmen Sie Ängste vorweg
Chefinnen und Chefs sollten überlegen, welche Ängste ihre Angestellten haben und diese vorwegnehmen. Führt ein KMU zum Beispiel künstliche Intelligenz (KI) ein, fürchten sich die Mitarbeitenden womöglich vor Stellenverlust. «Informieren Sie Ihre Leute proaktiv, dass gewisse Jobs durch die Einführung automatisiert werden», rät Bargetzi in diesem Fall. «Legen Sie aber auch klar dar, dass Sie ein Programm haben, um die Betroffenen umzuschulen und ihnen in eine neue, möglicherweise KI-unterstützte, Position zu geben.»
4. Kommunizieren Sie positiv
Fast jedes Projekt hat Chancen und Risiken. «Machen Sie Ihren Mitarbeitenden beides transparent, heben Sie aber das Positive hervor», sagt Bargetzi. Der Fokus der Menschen liegt nämlich von Natur aus eher auf dem Negativen. «Das ist evolutionär bedingt: Unser Gehirn hilft uns beim Überleben, indem es unsere Aufmerksamkeit immerzu auf mögliche Gefahren lenkt.» Zur Zeit, als das menschliche Gehirn entstand, war das besonders hilfreich. «Damals lauerte noch der Säbelzahntiger im Gebüsch. In dieser Welt war es immer besser, einmal mehr vorsichtig zu sein als risikobereit.»
5. Zeigen Sie regelmässig Fortschritte auf
Anfangs Begeisterung, später Skepsis und Ermüdung. «Das passiert bei den Mitarbeitenden in Digitalisierungsprozessen leider ziemlich oft», weiss Bargetzi. Führungspersonen sollten ihre Leute deshalb regelmässig für ein Projekt motivieren. Sprich: konkrete Fortschritte aufzeigen. So werden immer wieder Dopaminstösse ausgelöst. «Dopamin motiviert uns. Der beste Führungstrick ist deshalb: Immer wieder kleine Dosen an Dopamin generieren. Das ist besser als ein grosser Schub, nach dem nichts mehr kommt.»
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Benjamin Bargetzi gilt als einer der Top30 erfolgreichsten Keynote Speakers Europas und ist international als Neurowissenschaftler, Tech-Investor, KI-Experte und Experte für Change Management & Innovation bekannt. Er studierte und forschte in den Bereichen Neurowissenschaften und Psychologie an weltführenden Universitäten in Oxford, London, Singapur und Zürich, bevor er dann in leitenden Positionen für Google und Amazon arbeitete. Heute ist er CEO und Gründer einer Schweizer Software-Firma, welche für verschiedenste Firmen hochqualitative KI-Lösungen programmiert und gleichzeitig das Unternehmen und die Führungsebene holistisch durch die Transformation begleitet.