Geld & Nachhaltigkeit: Darauf gilt es zu achten
Nachhaltigkeit ist das Gebot der Stunde: Ökologie und Fairness sind uns beim Essen, Reisen und Wohnen wichtig. Verantwortung übernehmen lässt sich auch beim Geld. Doch was gilt es dabei zu beachten und was steht effektiv hinter den verschiedenen nachhaltigen «Labels»? Eine Übersicht.
Die Welt ein bisschen besser machen
Viele Menschen übernehmen im Kleinen ein Stück Verantwortung für unsere Zukunft – zum Beispiel indem wir Fairtrade-Produkte kaufen, mit dem Zug reisen statt mit dem Flugzeug, mit grünem Strom heizen und weniger Fleisch essen. Wir handeln nachhaltig.
Über Geld wird in diesem Zusammenhang kaum diskutiert – Geld und Nachhaltigkeit sind in der öffentlichen Wahrnehmung noch ein noch eher junges Paar. Aber eines mit Zukunft. Denn immer mehr investiertes Geld fliesst in Unternehmen, die Verantwortung übernehmen, und zwar ökologisch, ökonomisch und sozial. Dieses Kapital soll wachsen und gleichzeitig helfen, die Welt ein bisschen besser zu machen. Ein Beweis dafür ist: Nachhaltige Fonds werden immer beliebter.
Gut zu wissen
Nachhaltig ist nicht gleich nachhaltig
Doch wie funktioniert das in der Praxis? Was heisst «Nachhaltigkeit» in diesem Zusammenhang überhaupt? Angesichts der vielen Labels, Versprechen, Kriterien und Standards ist das eine berechtigte Frage. Wichtig zu wissen: Es gibt sehr grosse Unterschiede wie ein Fonds mit Prädikat «nachhaltig» zusammengesetzt sein kann und welche Ziele er verfolgt.
Negative Screening: Unternehmen werden vom Fonds ausgeschlossen – beispielsweise solche, die ihr Geld mit Tabak, umstrittenen Waffen oder Glücksspiel verdienen. Das bewirkt zwar keine konkreten positiven Effekte; aber man vermeidet bestimmte negative Folgen. Das gilt insbesondere für den sozialen Bereich.
Ziel: Keinen Schaden verursachen!
Best-in-Class: Investiert wird in Unternehmen, die im Vergleich zur Konkurrenz am nachhaltigsten handeln – also in die «Klassenbesten» jeder Branche. Das soll Unternehmen zu einem regelrechten Nachhaltigkeits-Wettbewerb animieren, bei dem jeder der Beste sein will. Der Knackpunkt: Alle Branchen sind zugelassen – auch nicht sonderlich nachhaltige wie die Airline- oder Erdölindustrie.
Ziel: Unternehmen nachhaltiger machen!
Thematisches Anlegen: Geld fliesst nur in Unternehmen, die in einem bestimmten Gebiet tätig sind. Das können beispielsweise erneuerbare Energien sein. Damit wird die Entwicklung nachhaltiger Alternativen zu bestehenden Technologien gefördert. Das bringt nicht nur bestimmte Unternehmen weiter, sondern soll auch eine gesamtgesellschaftliche Wirkung erzeugen.
Ziel: Die Gesellschaft weiterbringen!
Keine Einbusse in der Performance
Nachhaltige Anlagen bedeuten aber keine Einbusse in der Performance. Ein konkretes Beispiel dafür sind die Vorsorgefonds von Raiffeisen, die allesamt nachhaltig ausgerichtet sind. Zwei Filter sorgen dafür, dass beide Ziele erreicht werden:
Der Finanzfilter: Hier wird nach wirtschaftlichen Kriterien ausgewählt, wohin das Geld fliesst. Es geht um die Rendite – also darum, dass ihr investiertes Vermögen über die Zeit wachsen kann.
Der Nachhaltigkeitsfilter: Hier wird sichergestellt, dass der Fonds auch tatsächlich nachhaltig ausgerichtet ist. Hierfür ist die spezialisierte Agentur Inrate zuständig. Sie kombiniert die beiden Ansätze Best-in-Class und Negative Screening.