Ein nachhaltiges Portfolio nach Mass
Digitale Anlage- und Vorsorgelösungen sind am Boomen. Die aktuelle Studie «Digitales Anlegen und Vorsorgen in der Schweiz» zeigt: Die wichtigsten Kunden-Anforderungen bei der Nutzung solcher Angebote heutzutage sind «Nachhaltigkeit», «Auswahlangebot» und «Individualisierung des Portfolios».
Nachhaltigkeit und Personalisierung stehen im Vordergrund
Rund 20 Prozent der Anlegerinnen und Anleger in der Schweiz legen ihr Geld mit digitalen Lösungen an – Tendenz steigend. Fast ebenso viele könnten sich vorstellen, dies in Zukunft zu tun. In ihren Augen sieht die optimale digitale Anlagelösung so aus:
1. Es lassen sich Investitionen in nachhaltige Anlagen tätigen.
2. Ein breites Anlageuniversum steht zur Auswahl.
3. Das Portfolio lässt sich individuell anpassen.
Dies sind die drei wichtigsten Anforderungen potenzieller Nutzerinnen und Nutzer – das zeigt die repräsentative Studie «Digitales Anlegen und Vorsorgen in der Schweiz» der Hochschule Luzern (HSLU) in Zusammenarbeit mit Raiffeisen Schweiz und Vontobel.
Grosses Bedürfnis nach Wahlmöglichkeiten
«Die Mehrheit will keine Standardlösung, sondern ein massgeschneidertes Portfolio», sagt Roland Altwegg, Leiter Departement Produkte & Investment Services bei Raiffeisen Schweiz. Die Studie unterstreicht das hohe Bedürfnis nach Personalisierung beim digitalen Anlegen und Vorsorgen. Rund zwei Drittel der potenziellen Nutzerinnen und Nutzer wollen den Portfolio-Vorschlag, der ausgehend vom persönlichen Risikoprofil generiert wird, individuell und laufend anpassen können.
Das Angebot an digitalen Anlage- und Vorsorgelösungen ist in den letzten Jahren rasant gewachsen: Seit dem Jahr 2020 hat sich die Anzahl der Anbieter in der Schweiz mehr als verdoppelt. Die aktuell rund 40 Anbieter haben zwar allesamt nachhaltige Anlagen im Angebot, doch der Gestaltungsspielraum ist bei den meisten sehr beschränkt: Nur 14 Prozent ermöglichen eine Personalisierung – etwa über Themeninvestments oder verschiedene Portfolio-Ausrichtungen.
Mit wenigen Klicks persönliche Akzente setzen
Die digitalen Lösungen von Raiffeisen werden diesen hohen Ansprüchen gerecht. Den Kundinnen und Kunden steht eine Auswahl an individuellen Gestaltungsmöglichkeiten offen, wobei es auch möglich ist, den Fokus auf Nachhaltigkeit zu legen. «Die Anlagen unserer digitalen Lösungen lassen sich auf die persönlichen Bedürfnisse, Werthaltungen und Interessen abstimmen. So sind unsere Futura-Fonds nachhaltig orientiert», sagt Roland Altwegg.
Die Futura-Themen Grüne Energie und Ernährung erlauben es, das weitläufige Feld nachhaltiger Anlagen nach Interesse thematisch einzugrenzen. Darüber hinaus stehen weitere Anlagethemen wie Digitalisierung, eSports oder Robotics zur Auswahl. «So lassen sich mit wenigen Klicks persönliche Akzente setzen», erklärt Roland Altwegg. Wie die Studie zeigt, wünscht sich mehr als ein Drittel der potenziellen Nutzer solche Themeninvestments.
«Standardlösungen waren gestern. Kundinnen und Kunden heute wollen Nachhaltigkeit, Mitbestimmung und Individualisierung.»
Roland Altwegg, Leiter Departement Produkte & Investment Services bei Raiffeisen Schweiz
Personalisieren lässt sich das Portfolio zudem über einzelne Anlageklassen durch die Wahl der Anlagestrategie. Für die befragten Anlegerinnen und Anleger stehen dabei Aktien klar an der Spitze, gefolgt von Immobilien, Obligationen sowie Gold und weiteren Edelmetallen.
Kein blindes Vertrauen in Algorithmen
Obwohl digitale Anlage- und Vorsorgelösungen laufend an Beliebtheit gewinnen, gibt es nach wie vor Vorbehalte. Personen, die nicht an digitalen Angeboten interessiert sind, nennen vor allem zwei Gründe: Entweder sie haben grundsätzlich kein Vertrauen in digitale Lösungen oder sie bevorzugen den persönlichen Austausch. «Vertrauen ist ein zentraler Faktor, um neue Nutzerinnen und Nutzer für digitale Lösungen zu gewinnen. Das spiegelt sich in unserer Befragung, aber auch in zahlreichen anderen Studien zum Thema wider», beobachtet Roland Altwegg.
Selbst wer für digitale Lösungen offen ist, hat nur selten blindes Vertrauen in die Technologie. So erwarten viele der Befragten, dass die Empfehlungen der Algorithmen mit dem Know-how von Anlageexpertinnen und -experten ergänzt werden.
Auch digitale Vorsorgelösungen sind gefragt
Digitale Vorsorgelösungen sind bislang noch weniger verbreitet als digitale Anlegelösungen. Doch auch in der Säule 3a wächst das Bedürfnis nach einfachen, zeitgemässen Angeboten: «Vor allem jüngere Generationen wollen die private Vorsorge heute digital bewirtschaften», stellt Roland Altwegg fest. Fast ein Sechstel der Bevölkerung zeigt Interesse an solchen Lösungen, wie das «Vorsorgebarometer 2022» von Raiffeisen zeigt.
Die Personalisierung steht bei der Säule 3a nicht im Vordergrund, da es bei Vorsorgefonds weniger Spielraum für individuelle Anpassungen gibt. Nachhaltigkeit spielt aber auch hier eine zentrale Rolle, bemerkt Roland Altwegg. Er setzt grosse Hoffnungen in entsprechende Lösungen: «Nachhaltig ausgerichtete digitale Säule-3a-Lösungen könnten für jüngere Menschen ein Anreiz sein, sich frühzeitig mit der privaten Vorsorge zu beschäftigen.»
Über die Studie «Digitales Anlegen und Vorsorgen in der Schweiz»
Die Studie «Digitales Anlegen und Vorsorgen in der Schweiz» der Hochschule Luzern wurde von Raiffeisen Schweiz und Vontobel in Auftrag gegeben. Das LINK-Institut führte im November 2022 eine repräsentative Onlinebefragung von 1'027 in der Schweiz wohnhaften Personen aus allen Landesteilen durch. Ausgewertet wurde die Umfrage durch das Institut für Finanzdienstleistungen Zug IFZ.
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Sie werden sich noch stärker in Richtung «mobile» entwickeln. Momentan ist der Desktop für die meisten noch die erste Wahl, um komplexere Aktionen wie Wertpapierkäufe auszuführen. Die App auf dem Smartphone wird hingegen eher genutzt, um zwischendurch die Kursentwicklung zu beobachten oder Marktnews zu lesen. Dieses Verhältnis wird sich künftig sicherlich noch mehr zugunsten der Mobiles verschieben.
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