Keine Ferien, keine Fehler: Roboter sind gefragt wie nie

Ob als praktischer Helfer im Haushalt oder als vollautomatisierte Arbeitskraft in der smarten Fabrik: Roboter übernehmen immer mehr Aufgaben. Technische Innovationen beschleunigen diese Entwicklung zusätzlich. In den nächsten Jahren soll der Robotik-Markt weiter massiv wachsen – das eröffnet Anlegern interessante Chancen.

Putzroboter als Robotik-Pioniere

Früher Science-Fiction, heute Realität: Roboter haben im privaten Haushalt Einzug gehalten. Sie mähen den Rasen, putzen den Pool oder saugen die Wohnung. Die Nachfrage nach Robotern, die uns im Alltag entlasten, ist gross. Über 30 Millionen Mal hat Marktführer iRobot seinen Saugroboter Roomba seit 2002 verkauft. Ein Riesengeschäft, an dem auch Amazon teilhaben will: 2022 hat der grösste Onlinehändler der Welt das Unternehmen für 1,7 Milliarden US-Dollar übernommen.

Roboter als Antwort auf ein wichtiges menschliches Problem

Doch staubsaugende Roboter sind erst der Anfang. Vereinzelt sind in der Gastronomie und Pflege bereits Serviceroboter im Einsatz – auch bei uns in der Schweiz. Darüber hinaus tüfteln die Ingenieure der Tech-Giganten an noch smarteren Modellen: Gäste platzieren, Tisch decken, Geschirrspülmaschine einräumen? Prototypen können das bereits. In den USA öffnete 2022 der erste vollautomatisierte McDonald’s seine Pforten. In Japan kümmern sich Pflegeroboter um eine immer älter werdende Gesellschaft. Roboter sind somit nicht nur Ausdruck von Fortschritt, sondern die mögliche Antwort auf ein menschliches und aktuell hoch relevantes Problem: den Fachkräftemangel. Denn gerade in Servicebranchen fehlen Arbeitskräfte – ein globales Langzeitproblem.

Weltweit gibt es 3,5 Millionen Industrieroboter

Während sich Roboter in unseren Haushalten sowie im Servicebereich immer mehr etablieren, sind sie andernorts schon lange nicht mehr wegzudenken. In den Produktionshallen setzen sie nicht nur Smartphones zusammen und montieren am Fliessband Autos – sie untersuchen mittlerweile auch Bauteile auf Fehler und verpacken Versandware. Allein 2021 wurden laut Robotik-Jahrbuch weltweit über eine halbe Million Industrieroboter neu zum Einsatz gebracht. Ihren anhaltenden Erfolg verdanken sie einerseits der ständigen Verbesserung von Sensoren und Software. Darüber hinaus werden Roboter durch künstliche Intelligenz schlauer und sind dank intuitiver Bedienung immer leichter einzusetzen.

Mehr Effizienz dank Robotern: Entlasten statt Ersetzen

Auf den ersten Blick sorgt Automatisierung für mustergültige Effizienz: Roboter arbeiten rund um die Uhr und machen weder Fehler noch Ferien. Sie verfügen somit über eine im Vergleich zum Menschen unschlagbare Produktivität, lässt man Materialermüdung oder Wartung ausser Acht. Kritiker warnen deshalb vor einem fortschreitenden Verlust von Arbeitsstellen. Befürworter hingegen argumentieren: Roboter erledigen vor allem repetitive, gefährliche und schmutzige Tätigkeiten. Das ermöglicht es Menschen, anspruchsvollere Arbeiten zu übernehmen und kreative Freiräume zu nutzen – also eher entlastet als ersetzt zu werden.

Cobots vereinfachen die Automatisierung 

Um auf dem Markt erfolgreich zu sein, müssen Unternehmen ihre Kosten im Griff haben und mit den neuesten Entwicklungen mithalten. Automatisierung wird somit über kurz oder lang zu einer betriebswirtschaftlichen Notwendigkeit. Industrieroboter haben aber auch Nachteile, vor allem für KMU. Erstens sind sie teuer. Zweitens verlangen sie nach spezifischem Know-how. Und drittens müssen Unternehmen ihren Betrieb teils komplett umstrukturieren, um Industrieroboter in die Produktion zu integrieren. Doch für diese Probleme gibt es nun eine Lösung: kollaborative Roboter – kurz Cobots.

Diese wurden für die Zusammenarbeit mit Menschen entworfen. Sie übernehmen im bestehenden Produktionsprozess nur ausgewählte Arbeitsschritte, z. B. Schweissen, Bohren oder das Heben von schweren Gegenständen. Auf diese Weise füllen sie die Lücke zwischen traditioneller Werkstatt und digitalisierter Smart Factory. Der Clou: Den Cobots kann man auch ohne Programmierkenntnisse Tätigkeiten beibringen – je nach Modell durch Vorzeigen der Bewegung oder mittels simpler Befehle via Touchscreen. In der Anschaffung sind sie zudem günstiger als komplexere Industrieroboter.

Robotik boomt und bietet attraktive Anlagemöglichkeiten

Die Nachfrage nach Cobots nimmt laufend zu. Allein der Schweizer Hersteller ABB Robotics setzte 2021 mit kollaborativen Robotern über 3 Milliarden US-Dollar um. Experten gehen davon aus, dass der gesamte Robotik-Markt in den nächsten Jahren um das Vierfache wachsen wird – von rund 51 Milliarden US-Dollar im Jahr 2022 auf 214 Milliarden im Jahr 2030.

Ein so dynamischer und zukunftsorientierter Markt zieht Kapital an und bringt immer neue Innovationen hervor. Dadurch bietet er attraktive Renditechancen für Anlegerinnen und Anleger. Ein zielgerichtetes Investment in das Thema Robotik ermöglicht die App Raiffeisen Rio. Mit dieser können Nutzerinnen und Nutzer unkompliziert und komplett digital Geld anlegen. Das auf die eigenen Bedürfnisse abgestimmte Anlageportfolio kann durch verschiedene Fokusthemen ergänzt werden. Zur Auswahl stehen neben Robotik auch weitere Zukunftsbranchen wie eSports oder Smart Healthcare.

Robotik-Trends

Schon heute ein Blick in die Zukunft

Die Entwicklungen im Bereich Robotik schreiten rasant voran. Cobots stehen für die Kooperation zwischen Mensch und Roboter und sind damit ein Ausdruck von Nutzen und Chancen dieses Trends. Mensch und Roboter könnten sich also ergänzen statt ersetzen. Der Roboter macht das schon – doch was macht der Mensch daraus?

Demografischer Wandel

1. Unbesetzte Stellen, zu wenig Arbeitskräfte 

Die Arbeitslosenquote ist rekordtief und gleichzeitig sind immer noch über 52'000 Stellen unbesetzt: Neben dem Gesundheitswesen, der Bau- und der IT-Branche ist besonders die Industrie betroffen. Auch in der Schweiz herrscht Fachkräftemangel. Die Pensionierung der geburtenstarken «Babyboomer»-Jahrgänge hinterlässt grosse Lücken in den Betrieben. Laut Bundesamt für Statistik gehört aktuell jede sechste Person im Berufsleben zu den Babyboomern. Diese Arbeitskräfte müssen ersetzt werden. Roboter können helfen, die offenen Stellen zu reduzieren.

Spitzenreiter der Automation

2. Südkorea setzt auf Roboter

Ein Blick nach Asien zeigt Zukunftsszenarien auf. In Südkorea, wo der demografische Wandel schon viel weiter vorangeschritten ist, kommen auf 100'000 Arbeitskräfte bereits 1'000 Roboter – weltweiter Spitzenwert. Auch diese Roboter-Offensive ist angetrieben durch den Arbeitskräftemangel: Südkorea hat mit 0,88 Kindern pro Frau die zweittiefste Geburtenrate der Welt. Dem Land gehen die Arbeitskräfte aus, deshalb setzt es auf Automation als Chance. Die Rechnung geht auf, denn beim Bruttoinlandsprodukt gehört Südkorea zu den Top Ten der Welt. Roboter stützen die Wirtschaft und sichern weiterhin den Wohlstand der schrumpfenden Gesellschaft.

Wachstumspotenzial

3. Wie entwickelt sich die Schweiz?

Im Gegensatz zum Beispiel Südkorea steckt die Schweiz noch in den Robotik-Kinderschuhen: Mit 240 Robotern pro 100'000 Angestellten ist die Automation viel weniger weit fortgeschritten. Doch der Trend geht klar in diese Richtung. Dank günstigeren und einfacher zu integrierenden Robotern könnten inzwischen auch Schweizer KMU diesen Weg gehen. Doch während der KMU-Einsatz von Robotern noch etwas verzögert verläuft, bleibt die Schweiz in der Entwicklung weiterhin Weltspitze. Die Technologie boomt durch Forschung, Startups und Traditionsfirmen. So sichert sich die Schweiz beispielsweise in der Entwicklung von Drohnen bereits eine Spitzenposition. Die Gegend zwischen Zürich und Lausanne wird – ähnlich zum Silicon Valley in Kalifornien – als «Drone Valley» bereits in den Himmel gelobt. 

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