SMI-Unternehmen unter der Lupe: Novartis
Basel beherbergt zwei der weltweit grössten Pharmaunternehmen: Roche und Novartis. Letztere ist aus mehreren lokalen Farbfabriken hervorgegangen und gilt heute als einer der wichtigsten Player in der Schweizer Wirtschaft.
Fusionierter Weltkonzern mit Sitz in Basel
Novartis ist eines der grössten Pharmaunternehmen der Welt und ein Schwergewicht an der hiesigen Börse. Im Swiss Market Index (SMI) belegt der Basler Konzern aktuell Platz 3 von 20, gemessen an der Marktkapitalisierung. Entstanden ist der Pharmariese 1996 durch die Fusion von Sandoz und Ciba-Geigy – zwei Pharma-Spezialisten von Weltrang.
Chemie-Allrounder direkt am Rhein
Am Anfang standen die Teerfarbenfabriken Geigy, Ciba und Sandoz. Alle drei aus Basel. Die Stadt am Dreiländereck Deutschland-Frankreich-Schweiz war Mitte des 19. Jahrhunderts ein idealer Produktionsstandort. Das Angebot an Arbeitskräften war gross, lokales Kapital stand ausreichend zur Verfügung und mit dem Rhein floss eine der wichtigsten Handelsrouten Europas direkt an den Fabriken vorbei.
Neben den Standortvorteilen sorgte aber vor allem eines für Wachstum: Innovation. Alle drei Farbenhersteller nutzten ihr chemisches Knowhow für weitere Anwendungen, zum Beispiel in der Landwirtschaft (Pestizide) oder der Pharmazie (Arzneimittel).
Die Forschungsabteilungen wurden laufend ausgebaut. Sie ermöglichten das Geschäft mit hoch rentablen Arzneimitteln. Eines davon ist der bekannte Entzündungshemmer Voltaren, der 1974 nach dem Zusammenschluss von Ciba und Geigy auf den Markt kam.
Gut zu wissen
Blue-Chip-Barometer SMI
Der wichtigste Aktienindex der Schweiz ist der Swiss Market Index (SMI). Darin sind die 20 grössten Schweizer Unternehmen (Blue Chips) vertreten. Er gilt als guter Indikator für den wirtschaftlichen Erfolg der Schweiz.
Solide Kurse, attraktive Dividende
Novartis ging aus der bis 1996 grössten Firmenhochzeit der Welt hervor. Die beiden Pharmaunternehmen Sandoz und Ciba-Geigy fusionierten, um ihre globale Marktposition zu stärken. Die Aufnahme von Novartis in den SMI war Formsache.
Mit dem Ziel, die globale Marktposition zu stärken, fusionierten Ciba-Geigy und Sandoz 1996 zur heutigen Novartis.
Der Wert der Novartis-Aktien nahm seither gemächlich, aber beständig zu. Ohnehin gelten die Papiere als krisenfest und reagieren kaum auf konjunkturelle Veränderungen. Weit wichtiger sind eigene Errungenschaften. Dazu gehören neue Therapielösungen oder länderspezifische Zulassungen von Medikamenten. Novartis investiert deshalb Milliardenbeträge in die Forschung und Entwicklung.
Das hohe Investitionsvolumen zahlt sich auch für die Aktionärinnen und Aktionäre aus. Sie erhalten seit jeher eine von Jahr zu Jahr wachsende Dividende. Wer von Anfang an Papiere hielt (Februar 1996), kann sich ausserdem über eine Rendite von gut 270 Prozent freuen.
In der zweiten Jahreshälfte plant Novartis, die Abspaltung der Sparte Sandoz abzuschliessen. Unter dieser Marke hat der Konzern sein Generikageschäft gebündelt. Durch deren Ausgliederung könnte sich Novartis vollständig auf innovative Arzneimittel fokussieren. Die endgültige Genehmigung durch die Aktionäre soll an der Generalversammlung erfolgen.
Wertentwicklung von Novartis und SMI seit 2013, indexiert
Erster Pharma-Bond für Nachhaltigkeit
Als Pharmahersteller ist Novartis in einer verantwortungsvollen Position für die Gesellschaft. Dazu bekannte sich der Konzern schon im Jahr 2000 mit dem Beitritt zum «Global Compact» der Vereinten Nationen. Novartis verbesserte etwa den Zugang zu Medikamenten in ärmeren Ländern. Nach eigenen Angaben wurden bereits eine Milliarde Malariatherapien ohne Gewinn abgegeben.
Zudem hat Novartis im Jahr 2020 als erster Pharmakonzern weltweit eine Nachhaltigkeitsanleihe lanciert. Auch aus ökologischer Sicht hat sich Novartis mit einer neuen Umweltstrategie nachhaltig ausgerichtet. Bis 2040 will das Unternehmen im eigenen Geschäft das Netto-Null-Ziel erreichen. Schon 2025 sollen die Abfälle und der Wasserverbrauch halbiert sein (Basisjahr 2016).
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