Grundlegendes Umdenken ist gefordert
Um dieses Problem anzugehen, sind konsequente Innovationen sowohl bei der Produktion, der Verarbeitung als auch beim Vertrieb von Lebensmitteln notwendig. Mehrere internationale Initiativen könnten dabei helfen, die Situation entscheidend zu verbessern. So zielte der «Food Systems Summit» der UN im Jahr 2021 darauf ab, die Art und Weise, wie Lebensmittel produziert und konsumiert werden, grundlegend zu verändern. Die «Farm to Fork»-Strategie der Europäischen Union (EU) wiederum strebt den Übergang zu einem nachhaltigen Lebensmittelsystem an, indem der Einsatz von Pestiziden und Düngemitteln reduziert, die Lebensmittelverschwendung verringert und die Lebensmittelverarbeitung effizienter gestaltet wird.
Auch die zwei grössten Volkswirtschaften der Welt treiben ihre eigenen Initiativen voran. Die USA will mit einer nationalen Strategie die Lebensmittelverluste und -abfälle bis 2030 halbieren (gegenüber 2016). Ebenfalls soll der Plan Massnahmen zum Recycling von organischen Stoffen enthalten. In China hat Präsident Xi Jinping in einer Rede zur nationalen Ernährungssicherheit erwähnt, dass es notwendig sei, von den traditionellen Kulturpflanzen, Vieh- und Geflügelressourcen auf reichhaltigere biologische Ressourcen auszuweichen, Biotechnologie und Bioindustrie zu entwickeln und Energie und Proteine aus Pflanzen, Tieren und Mikroorganismen zu gewinnen.
Obwohl die Unterstützung durch die Regierung von entscheidender Bedeutung ist, wird sich die Agrar- und Ernährungsindustrie letztendlich durch eine Vielzahl von Innovationen neu erfinden müssen. So erkennen beispielsweise Drohnen mittels Künstlicher Intelligenz Unkraut und vernichten dieses, ohne dass die Pflanzen mit Chemikalien behandelt werden müssen. Durch die gezielte Unkrautbekämpfung kann der Einsatz von Herbiziden auf ein Minimum reduziert werden, was positive Auswirkungen auf die Natur und Kosten der Landwirte hat.