Mit gutem Gewissen in Gold investieren
Ist es möglich, verantwortungsvoll in Gold zu investieren? Diese Frage stellen sich Anlegerinnen und Anleger immer häufiger. So viel vorweg: Branchenstandards und Labels spielen dabei eine wichtige Rolle. Erfahren Sie, wie Raiffeisen es Ihnen ermöglicht, in verantwortungsvoll gewonnenes Gold zu investieren.
Herausforderungen beim Rohstoffabbau
Immer mehr Menschen wollen ihr Geld im Einklang mit ihren persönlichen Werten anlegen. Die Unternehmen, in die sie investieren, sollen verantwortungsvoll mit Natur und Mitarbeitenden umgehen. Was heisst das für Anlagen in Gold? Für eine gute Diversifikation darf das gelbe Edelmetall im Portfolio nicht fehlen, denn es sichert Anlegerinnen und Anleger gegen Kursverluste – vor allem bei Aktien – ab.
Wie verantwortungsvoll kann Gold überhaupt gewonnen werden? Der Rohstoffabbau hat generell einen schlechten Ruf. «Auch beim Gold gibt es soziale und ökologische Herausforderungen», sagt Christian Hofer, Leiter Corporate Responsibility & Nachhaltigkeit bei Raiffeisen Schweiz. Handlungsbedarf gibt es insbesondere beim Kleinbergbau, der rund 15% des weltweit gewonnenen Goldes fördert. Er ist oft informell, armutsgetrieben und deshalb kaum geregelt. Probleme, die hier auftreten können, sind beispielsweise der Einsatz von giftigem Quecksilber oder Kinderarbeit.
Gezielte Unterstützung von Kleinminen
Raiffeisen will deshalb nicht nur Gold von industriellen Grossbetrieben beziehen, sondern hat sich auch der Unterstützung kleinerer Minen verschrieben. Ende 2019 ist Raiffeisen der Swiss Better Gold Association (SBGA) beigetreten. Zusammen mit dem Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) fördert die Swiss Better Gold Initiative Kleinbetriebe bei der Umsetzung besserer Arbeits-, Produktions- und Lebensbedingungen. Als Mitglied der SBGA bezieht Raiffeisen seit Frühling 2021 einen Teil des Goldes aus kleinen Minen in Kolumbien sowie Peru und zahlt zudem pro produziertem Gramm Gold 7.5 US-Cent an die Swiss Better Gold Initiative. Damit werden Kleinbetriebe zusätzlich unterstützt. «Die Initiative passt sehr gut zu unseren Vorstellungen, wie ein verantwortungsvoller Goldhandel erreicht werden kann», erklärt Christian Hofer.
Kontrolle und Transparenz
Die Zusammenarbeit mit der Swiss Better Gold Initiative ist allerdings nur ein Bestandteil des Engagements von Raiffeisen für eine verantwortungsvolle Goldbeschaffung. Zusätzlich wird auf Kontrolle und Transparenz gesetzt:
- Die Umwelt- und Sozialverträglichkeit der Minen und aller weiterer Unternehmen in der Gold-Lieferkette wird regelmässig überprüft.
Die Produktion der Raiffeisen-Goldbarren übernimmt die Schweizer Raffinerie Argor-Heraeus, die über die Responsible-Gold-Guidance-Zertifizierung der London Bullion Markets Association (LMBA) verfügt. Grossminen, von denen Raiffeisen den Hauptanteil des Goldes bezieht, müssen sich zu einer verantwortungsvollen Produktion bekennen, transparent über ihre Umwelt- und Sozialverträglichkeit informieren und entsprechende Standards einhalten. - Die Anlegerinnen und Anleger erfahren, wer an der Produktion ihres Goldes beteiligt war.
«Diese Transparenz ist neu im Goldhandel», betont Christian Hofer. «Für die einzelnen Barren ist die Lieferkette einsehbar.» Damit das möglich ist, veredelt die Raffinerie das Gold für Raiffeisen getrennt von den anderen Barren und versieht es mit der Nummer der laufenden Produktion. Anhand dieser Produktionsnummer können Anlegerinnen und Anleger später via Abfrage-Tool auf der Raiffeisen Website feststellen, aus welchen Minen ihr Gold stammt und welche Bergbaubetriebe, Logistikunternehmen und Raffinerien in die Herstellung involviert waren.
Goldbarren kaufen oder in Gold-ETF investieren?
Wer in Gold investieren möchte, kann das Edelmetall physisch kaufen oder in einen an der Börse handelbaren Exchange Traded Fund (ETF) investieren, der die Goldpreisentwicklung abbildet. Während der Goldbarren direkt im eigenen Tresor oder bei der Bank aufbewahrt wird, hat der Anleger beim ETF indirekt Anspruch auf das Edelmetall. Ob Gold-ETF oder physisches Gold hängt von den persönlichen Bedürfnissen ab. Mit Produkten von Raiffeisen können Sie sichergehen, dass das Gold verantwortungsvoll und rückverfolgbar produziert wurde.
Christian Hofer
Leiter Corporate Responsibility & Nachhaltigkeit, Raiffeisen Schweiz
Dr. Christian Hofer (MBA) verantwortet das Thema Nachhaltigkeit und Corporate Responsibility auf Ebene Raiffeisen Gruppe. Vor seiner Tätigkeit für Raiffeisen war Christian Hofer zehn Jahre für das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) tätig und vertrat u.a. die Schweiz während vier Jahren im Board der Inter-Amerikanischen Entwicklungsbank in Washington. Christian Hofer promovierte an der Universität Zürich in Rechtswissenschaften und absolvierte einen MBA mit Schwerpunkt Finance, Global Management und Responsible Management an der George Washington University (USA).