Ein denkmalgeschütztes, umbaubedürftiges Haus: Was war Ihre Motivation, dieses zu kaufen und wie sind Sie darauf gestossen?
Daniel Nyffeler: Ganz zu Beginn wollten wir einfach zusammenziehen. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten wir beide jeweils eine eigene Wohnung. Doch zwei Wohnungen über einen längeren Zeitraum zu bezahlen, ist teuer. Nach der Finanzkrise waren die Zinsen tief. Also war schnell klar, dass wir etwas kaufen möchten – ob Neubau, Altbau oder Wohnung spielte für uns keine Rolle, da waren wir offen.
Maja Nyffeler-Suljic: Wir waren bereits länger auf der Suche und hatten uns verschiedene Objekte angeschaut. Doch irgendwie hat uns nichts von dem, was wir gesehen haben, überzeugt. Uns fehlte der Charme, das Persönliche. Die meisten Bauten waren Standardlösungen. Auf das Fachwerkhaus in Allschwil sind wir dann zufällig im Internet gestossen. Als wir das Haus bei der ersten Besichtigung von innen gesehen haben, waren wir allerdings etwas überrascht. Der Zustand der Innenräume liess doch sehr zu wünschen übrig. Das hatte aber auch seinen Reiz; wir würden Hand anlegen können.
Wie lange hat der Prozess vom Kauf bis zum Einzug gedauert?
Daniel Nyffeler: Im Juni 2016 haben wir das Haus gekauft und im Oktober 2020 war es einzugsbereit. Nach Erhalt der Baubewilligung im April 2017 haben wir also dreieinhalb Jahre lang umgebaut.
Maja Nyffeler-Suljic: Man darf die Planungsphase und all das, was unvorhergesehen passieren kann, nicht unterschätzen. Die Miete des Baugerüsts beispielsweise hatten wir bis zum Abschluss des Umbaus um 114 Wochen überzogen. Wir waren im Dorf schon als «das Haus mit dem Gerüst» bekannt. Darüber konnten wir zum Glück lachen, denn mit Verzögerungen mussten wir bei solch einem Umbauvorhaben rechnen.
Wie lange hat der Prozess vom Kauf bis zum Einzug gedauert?
Daniel Nyffeler: Im Juni 2016 haben wir das Haus gekauft und im Oktober 2020 war es einzugsbereit. Nach Erhalt der Baubewilligung im April 2017 haben wir also dreieinhalb Jahre lang umgebaut.
Maja Nyffeler-Suljic: Man darf die Planungsphase und all das, was unvorhergesehen passieren kann, nicht unterschätzen. Die Miete des Baugerüsts beispielsweise hatten wir bis zum Abschluss des Umbaus um 114 Wochen überzogen. Wir waren im Dorf schon als «das Haus mit dem Gerüst» bekannt. Darüber konnten wir zum Glück lachen, denn mit Verzögerungen mussten wir bei solch einem Umbauvorhaben rechnen.
Was waren die Hauptgründe für die Verzögerungen?
Maja Nyffeler-Suljic: Zum einen, haben wir alles, was wir im und am Haus selbst machen konnten, selbst umgesetzt. Wir waren fast jedes Wochenende im Einsatz. Zum anderen haben wir einige spezielle, moderne Elemente integriert, wie beispielsweise die beiden Dachgauben oder den begehbaren Glasboden. Solche Elemente haben einen hohen Planungs- und Abstimmungsbedarf zwischen den entsprechenden Gewerken gefordert. Derartige bauliche Massnahmen mit altem Bestand zu kombinieren, ist komplex und kann nur schwer im Voraus geplant werden.
Daniel Nyffeler: Zudem sind wir während der Bauphase immer wieder auf unerwartete, geschichtsträchtige Elemente gestossen, die wir sofort integriert haben. Beispielsweise haben wir einen Teil einer alten Lehmwand erhalten, die nun im Wohnzimmer hinter dem Sofa steht. Die 400-jährigen Holzbalken aus dem 17. Jahrhundert mussten wir teilweise mit Schrauben und Metallplatten stabilisieren, damit sie nicht brechen und erhalten bleiben konnten. Solche Funde und die damit verbundenen Aufwände sind zu Beginn der Bauphase nicht ersichtlich und führen zu Verzögerungen, geben dem Haus aber seinen ganz eigenen Charakter.
Wie sind Sie beim Umbau vorgegangen?
Maja Nyffeler-Suljic: Bis zur Baubewilligung haben wir mit einem Architekten zusammengearbeitet. Danach bekamen wir Bauherrenunterstützung bei den Sanierungsmassnahmen durch Ernst Berchtold aus Rheinfelden. Gerade wenn es um Eingaben und Behördengänge ging, war ich froh um seine Unterstützung. Die gesamte Planung des Hauses, vom Konzept bis zur Detailausführung habe ich selbst übernommen. Das war mir wichtig, weil wir genaue Vorstellungen hatten, wie wir wohnen möchten.
Vereinzelt habe ich Möbel für das Haus entworfen und die im Haus vorgefundenen Materialien dafür verwendet, so beispielsweise alte Treppentritte. Wir haben versucht, so viel wie möglich vom Haus zu erhalten und zugleich neues Leben einzuhauchen.
Was war Ihnen beim Umbau denn besonders wichtig?
Maja Nyffeler-Suljic: Da es sich um ein denkmalgeschütztes Haus handelt, war die Fassade vorgegeben. Das hat für uns aber keine Rolle gespielt. Von aussen konnten und wollten wir das Haus nicht verändern. Uns war das Wohnen wichtig, dieser Teil lag uns am Herzen. Der einzige äusserliche Eingriff war der Einbau der Dachgauben – eine Art Dachaufbau mit Fenster im geneigten Dach. In unserem Fall kann man sich das wie zwei Quader vorstellen, die ins Dach eingesetzt wurden. Dabei ging es uns vor allem um Funktionalität. Wir wollten mehr Licht und Raumhöhe erzeugen – für Daniel mit einer Grösse von 1.95 Metern ein wichtiger Punkt.
Worauf mussten Sie beim denkmalgeschützten Haus achten? Gab es Einschränkungen?
Maja Nyffeler-Suljic: Im Inneren des Hauses konnten wir so gut wie alle unsere Wünsche verwirklichen. Der Austausch mit der Denkmalschutzbehörde lief sehr gut. Natürlich gab es das eine oder andere Gespräch, doch die Behörde hat erkannt, dass wir das Haus mit Respekt behandeln. Entsprechend kooperativ hat sie sich gezeigt. Man muss sich bewusst sein, dass man bei einem denkmalgeschützten Haus keine Wesenszüge zerstören, sondern sie integrieren oder in Szene setzen sollte. Alles, was sich restaurieren und instand setzen lässt, ist ein erhaltenswerter Zeitzeuge. Das war aber sowieso von Anfang an unser Ziel. Wir wollten den alten Charme bewahren und mit modernen Elementen zusammenbringen – eine Kombination aus zeitgemässem Wohnen und dem Umgang mit historischer Bausubstanz.
Beim Kauf einer Immobilie kommt früher oder später auch die Frage nach der Finanzierung auf. Wann und wie haben Sie sich darum gekümmert?
Daniel Nyffeler: Um die Finanzierung haben wir uns sehr früh gekümmert. Nachdem wir das Haus gesehen haben, war der nächste Schritt klar: Der Gang zur Bank, um unsere Wunschimmobilie zu finanzieren. Zunächst habe ich mich mit zwei Banken ausgetauscht. Die eine wollte aufgrund des Denkmalschutzes gar nicht finanzieren und die andere nur bei einem Eigenmittelanteil von 50 Prozent. Das war keine Option für uns.
Und dann kam die Raiffeisenbank ins Spiel?
Daniel Nyffeler: Genau. Ein Arbeitskollege hat mir den Kundenberater Dominik Waeckerlin von der Raiffeisenbank Basel empfohlen. Ich ging auf ihn zu und schilderte ihm unser Vorhaben. Maja und ich haben schnell gemerkt, dass Dominik ein ähnliches Wohnverständnis hat wie wir. Ihm war schnell klar, dass wir realistisch arbeiten und planen und insbesondere, dass Maja vom Fach ist. Wir haben uns während der gesamten Bauphase sehr eng miteinander ausgetauscht. Heute verbindet uns nicht nur die Bankbeziehung, wir sind sogar miteinander befreundet.
Wenn Sie abschliessend auf den Umbau zurückblicken, was ist Ihr persönliches Highlight? Gibt es Elemente, die Ihnen besonders am Herzen liegen?
Daniel Nyffeler: Für uns ist das ganze Haus und die damit verbundene Erfahrung ein Highlight. Aber da ist in der Tat etwas Besonderes: Ein riesiger goldener Spiegel aus dem Jahr 1890. Bei der ersten Hausbesichtigung haben wir uns sofort gefragt, wie dieser mächtige Spiegel wohl durch die ursprünglich sehr kleinen Fenster und Türen ins Haus gekommen ist. Das ist uns nach wie vor ein Rätsel. Er war und ist jedoch ein Teil des Hauses und steht nun in unserem Esszimmer und verbreitet etwas prunkvolle Eleganz.
Maja Nyffeler-Suljic: Eines meiner persönlichen Highlights war die Unterstützung, die wir von Familie und Freunden erhalten haben. Wir haben uns so gut wie jeden Samstag getroffen, um nach einem gemeinsamen Frühstück zu arbeiten und zu gestalten; ein Familien-Freunde Projekt sozusagen. Wir kennen alle jede Schraube im Haus. Das Problem ist: Wir wissen noch gar nicht, wie wir in Zukunft unsere Samstage verbringen sollen.