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Aufgehoben in einer Gemeinschaft

Eine altersdurchmischte Siedlung, die das Verständnis zwischen den Generationen und die Solidarität unter den Bewohnern fördert – das ist die Giesserei in Neu-Hegi, Oberwinterthur. Das Mehrgenerationenhaus bietet mit 155 Wohnungen Platz für 333 Menschen und funktioniert selbstverwaltet. Raiffeisen hat mit Radiomoderatorin Franziska von Grünigen gesprochen, die mit ihrer Familie in der Giesserei lebt.

Interview mit Franziska von Grünigen

Autorin: Stefanie Rigutto

Fotos: Ralph Feiner

 

Raiffeisen: Wie lebt es sich in der Giesserei?

Franziska von Grünigen: Hierher zu ziehen war die beste Entscheidung! Jeden Tag denke ich: Ich bin so froh, dass wir hier sind. Wir sind aufgehoben in einer Gemeinschaft. Für unsere Kinder ist das ideal: Sie sind zwar erst zwei und vier Jahre alt, können aber schon ein ziemlich autonomes Leben führen. Es gibt 90 Kinder in der Siedlung, einmal pro Woche machen wir einen Kleinkinderzmittag. Es ist wirklich ein Familienparadies.

 

Wie kamen Sie überhaupt hierher?

Wir liefen vor ein paar Jahren per Zufall durch die Giesserei und waren sofort verzaubert. Es hatte eine ganz spezielle Energie in der Luft. Wir dachten: Hier wohnen, das wär‘s! Erst drei Jahre später haben wir – erneut per Zufall – von einer freien Wohnung erfahren.

Giesserei

Die Siedlung erhielt seit ihrer Eröffnung im Jahr 2013 viel Medienecho.

Absolut. Diese Art zu wohnen ist die Zukunft. Auch Kinderarzt und Entwicklungsforscher Remo Largo sagt, Kinder bräuchten zum Aufwachsen eine Gemeinschaft mit verschiedenen Generationen, die sie trägt und aufzieht. Schlussendlich geht es um Solidarität – diese brauchen wir in unserer verrückten Welt immer mehr. Man ist füreinander da und kümmert sich umeinander.

 

Das tönt fast schon nach einer Kommune!

Das Gegenteil ist der Fall. Es gibt überhaupt keinen Zwang, dafür immer wieder schöne Begegnungen – Kinder, die mit älteren Menschen gärtnern, zum Beispiel. Oder auch die Waschbars mit Plauderecke sind solche Orte: Bei der einen gibt es einen Töggelikasten, bei der anderen eine Nähecke. Ich finde es immer schön, wenn ich beim Waschen noch einen Schwatz mit jemandem halten kann.

 

Ist es wirklich so idyllisch, wie es tönt, oder gibt es manchmal auch Konflikte?

Natürlich, auch unsere Siedlung ist nur ein Abbild der Gesellschaft. Aber es ist schon so: Für diese Art von Wohnen und Leben interessiert sich ein gewisser Typ Mensch – insofern haben alle ähnliche Vorstellungen. Wir sind selbstverwaltet, die Entscheide in der Siedlung werden gemeinsam getroffen. Logisch, dass es da auch Diskussionen gibt – aber das gehört dazu!

Giesserei

Fünf spannende Fakten zur Giesserei

  1. Die Giesserei ist eine der grössten Wohnsiedlungen aus Holz in der Schweiz. Die Holzfassade wurde mit dem Prix Lignum 2015 ausgezeichnet.
  2. Wo heute gewohnt wird, stellte die Firma Sulzer früher Motorblöcke für Schiffsmotoren, Turbinenräder für Kraftwerke und andere grosse Gussteile her.
  3. Zum ökologischen Credo gehört auch das Thema Mobilität. Die Siedlung ist autoarm konzipiert: Es gibt nur 60 Parkplätze, dafür 500 Veloabstellplätze.
  4. Die Siedlung verfügt über drei Gästezimmer, die man für eine Nacht oder ein paar Tage dazu mieten kann.
  5. Lust auf ein Bier, aber keine Lust, die Schuhe anzuziehen? In der Giesserei gibt es eine Pantoffelbar, wo jeder willkommen ist – auch in den Hauslatschen.

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