Erinnerungen aus der Zeit der Gründung der Darlehenskasse Merenschwand-Benzenschwil
Am Sonntag, 9. November 1919, lud der kath. Volksverein Interessenten zu einer Zusammenkunft ein. Nach reger Diskussion wurde beschlossen, in der Kirchgemeinde Merenschwand eine Darlehenskasse zu gründen. Am Dienstag, 20. Januar 1920, fand die Gründungsversammlung im Restaurant Schwanen statt. Zur Versammlung waren 50 Interessenten erschienen, 37 davon erklärten sich bereit, bei der neuen Raiffeisenkasse mitzumachen. Die ersten Jahre waren nicht leicht. Zwei Sparkassen-Filialen bestanden in Merenschwand. Der jungen Darlehenskasse wurde eine kurze Lebensdauer vorausgesagt. Die Gegner sagten, diese jungen Leute hätten ja kein Geld, auch verstünden sie nichts von einer Kasse. Aber die jungen Leute von damals gaben nicht auf.
Langsam aber sicher ging es vorwärts
Die guten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und die vorteilhaften Anlage- und Kreditkonditionen waren die Grundlagen für eine sehr erfolgreiche Entwicklung in allen Bereichen der Dorfbank. Die Bilanzsumme von über 70 Millionen hatte im Jahr 1986 eine markante Schwelle überschritten und widerspiegelte eindrücklich das Vertrauen der Mitglieder. Die starke Umsatzzunahme deutete auf rege Geschäftstätigkeit und starke Beanspruchung unserer Dienstleistungen hin. Ein weiterer Schritt dazu war die Inbetriebnahme des Bancomates. Die neue Möglichkeit Bargeldbezug rund um die Uhr stiess bei unseren Kunden auf grosse Beliebtheit.
Das neue Bankgebäude
Im Jahr 1995 feierte die Raiffeisenbank Merenschwand-Obfelden ihr 75-Jahr Jubiläum. Kaum hätte eines der Gründermitglieder auch nur im Traum daran gedacht, dass 75 Jahre später aus dem Dorfkässeli eine stattliche Dorfbank gewodern war, eine Genossenschaftsbank mit gegen 1300 Mitgliedern und 150 Millionen Bilanzsumme. Auch wenn sich in den 75 Jahren vieles verändert hat, so ist doch eines geblieben, nämlich der Grundgedanke der Selbsthilfe. Eine der wichtigsten Aufgaben unserer Bank ist es, die grossartige Idee des gegenseitigen Helfens weiterzutragen nach dem bewährten Raiffeisenmotto: Das Geld des Dorfes dem Dorfe. Pünktlich zum Jubiläum begann im Frühjar 1995 der Bau eines neuen Bankgebäudes, welches übrigens bis heute der Hauptsitz der Raiffeisenbank in Merenschwand ist. Das dem Abbruch geweihte Andermatt-Haus brannte im November 1994 vorzeitig nieder.
Am 20. Januar 1997 konnte das neue Bankgebäude in Merenschwand bezogen werden. Im gleichen Jahr wurde ein Bancomat in Obfelden (Metzgerei) eröffnet. Im Jahre 1999 wurde die Gemeinde Obfelden in unseren Geschäftskreis aufgenommen und im Jahr 2001 wurde sogar die erste Generalversammlung in Obfelden durchgeführt. Der Namensänderung zur Raiffeisenbank Merenschwand-Obfelden folgte am 18. Juli 2007. Die Erweiterung der Bank fand im 2012 mit der Eröffnung unserer Geschäftsstelle in Obfelden statt. Ein Jahr später erweiterten wir den Hauptsitz Merenschwand mit einem zweiten Bancomaten mit Ein- und Auszahlungsfunktionen und bauten den Schalter um. Im 2014 folgte der Umbau des Backoffices.
Entwicklung in Zahlen
Jahr | Bilanzsumme | Mitglieder |
---|---|---|
1920 | 35'867 | 57 |
1970 | 10'938'541 | 269 |
1986 | 70'229'497 | 947 |
1990 | 110'212'070 | 1'087 |
1994 | 149'505'676 | 1'285 |
2016 | 467'565'614 | 3'829 |
2018 | 514'100'166 | 4'022 |
Banklokalitäten von der Gründung bis heute
1920 - 1921
in der Gass, später Garage A.+R. Kuhn AG, heute Überbauung Albisblick an der Luzernstrasse 13/15
1921 - 1923
im Unterdorf, im Hause des Kassiers
1923 - 1946
im Wohnhaus des Gemeindeschreibers
1946 - 1949
im Haus vom Kassier, später Garage A.+R. Kuhn AG, heute Überbauung Albisblick an der Luzernstrasse 13/15
1949 - 1957
in der Mietwohnung des Kassiers in der Gass, im Hause eines Bauunternehmers
1957 -1966
im Wohnhaus eines Lehrers, in der Nähe des Baugeschäftes Leuthard
1966 - 1978
im neuen Wohnhaus des Lehrers, im Zentrum des Dorfes
1978 - 1997
Luzernstrasse 8
1997 bis heute
Rütistrasse 1
5634 Merenschwand
2012 bis heute
Dorfstrasse 60
8912 Obfelden