Ob Fukushima oder Konkurrenz aus China: Die Firma Soltop erlebte mit ihren Solarthermie- und Photovoltaik-Produkten schon Höhen und Tiefen. Raiffeisen stand ihr dabei zur Seite. Erfahren Sie, wie das Unternehmen von der KMU-Partnerschaft profitiert hat.
Ökologisches Bewusstsein wächst
Die Wolken hängen dicht und grau am Himmel. Dennoch sammelt die Anlage von Fritz Schuppisser stetig Sonnenenergie und wandelt sie in Strom um – zum Beispiel für Licht, Warmwasser, zum Heizen oder Kühlen. Der 70-Jährige setzt seit 1976 auf erneuerbare Energien. Vor 35 Jahren hat er seine Firma Soltop gegründet, die Photovoltaik-Systeme, solarthermische Kollektoren sowie Frischwasseranlagen herstellt.
«Meine Beweggründe waren nicht nur materiell, sondern auch ökologisch», sagt Schuppisser. Der Erfolg gab ihm recht: Über die Jahre kamen drei neue Produktionshallen am Firmensitz in Elgg im Kanton Zürich hinzu. «Das ökologische Bewusstsein der Menschen wuchs: Fossile Energie wurde immer kritischer betrachtet.»
Umschwung durch Atomkatastrophe
Während in den Anfangsjahren noch Solarthermie aus Sonnenkollektoren im Vordergrund stand, brachte das neue Jahrtausend einen Umschwung zu mit Photovoltaik-Anlagen produziertem Solarstrom: Die Kosten dieser Anlagen sanken massiv, zudem liess die Atomkatastrophe in Fukushima die Nachfrage nach ökologisch produziertem Strom nochmals deutlich steigen.
Der Absatz von Sonnenkollektoren nahm indes kontinuierlich ab. Denn aus Asien gelangten Tiefpreisimporte von Photovoltaik-Modulen nach Europa, die einen Preissturz um 90 Prozent mit sich brachten. Das bremste den Markt für Sonnenkollektoren aus. «Ich wollte es zuerst gar nicht glauben», erinnert sich Schuppisser.
Soltop musste sich an die neue Situation anpassen: Die Firma konzentriert sich heute stark auf smarte Energiesysteme mit Wärmepumpe, Photovoltaik, Batteriespeicher und Elektrotankstelle. Dieses Jahr hat sie eines der ersten Gesamtenergiesysteme für Einfamilienhäuser lanciert.
Langjährige Partnerschaft über Höhen und Tiefen
Während diesen Höhen und Tiefen konnte Soltop auf die Raiffeisenbank Aadorf zählen. «Schon vor 25 Jahren, als wir die erste der neuen Hallen bauten, stand uns das Team von Raiffeisen zur Seite», sagt Schuppisser. «Wir hatten die Bedingungen verschiedener Banken verglichen und diejenigen von Raiffeisen waren am besten. Das hat uns überzeugt.»
«Wenn wir ein Finanzierungsproblem haben, können wir es anschauen und offen besprechen. Ich fühlte mich immer unterstützt.»
Fritz Schuppisser, Gründer Soltop
Gefallen hat Schuppisser, der 60 Mitarbeitende beschäftigt, dass Raiffeisen sich auch für kleine und mittelgrosse Unternehmen interessiert: «Die Grossbanken wollten nur Überflieger.» Anton Sopi, Leiter Kreditberatung der Raiffeisenbank Aadorf, sagt: «Dass wir Hand bieten würden, war selbstverständlich.» Schliesslich sei Soltop ein ehrlicher und der Nachhaltigkeit verpflichteter Partner in einer zukunftsträchtigen Branche.
Zurzeit steht die Sanierung der IT-Infrastruktur an. Um die Liquidität sicherzustellen, hat Soltop von Raiffeisen einen Betriebskredit erhalten. «Bei Raiffeisen muss ich mich nicht verstellen», sagt Schuppisser. «Wenn wir ein Finanzierungsproblem haben, können wir es anschauen und offen besprechen. Ich fühlte mich immer unterstützt.» Für Bankdirektor Bühler ist das selbstverständlich: «Wir wollen für unsere Kunden wie ein Hausarzt sein, zu dem man geht, wenn es ihn braucht, weil man ihn kennt, schätzt und ihm vertraut.»
Die Firma Soltop in Elgg ZH fabriziert seit 1984 Solarthermie-Kollektoren und Photovoltaik-Anlagen für die Umwandlung von Sonnenenergie in Wärme und Strom. Seit einigen Jahren stehen vermehrt ganze Systeme im Fokus, die mit Wärmepumpen, Speichern und Boilern zu leistungsfähigen Anlagen kombiniert werden. Das Gesamtenergiesystem ist individuell auf den Kunden ausgelegt und erreicht deshalb höchste Eigenverbrauchsquoten und einen hohen Autarkieanteil.