SMI-Unternehmen unter der Lupe: Logitech
Der Erfinder der populärsten Maus heisst nicht Walt Disney, sondern Logitech. Vor vierzig Jahren entwickelte das Unternehmen die Computermaus der Zukunft. Das innovative Design, das bis heute existiert, war die Steilvorlage für den Erfolg.
PC-Pioniere aus der Westschweiz
Logitech ist der Rookie im Swiss Market Index (SMI). Die Aktien des Herstellers von Computerzubehör gehören erst seit 2021 dem heimischen Leitindex an. Gemessen am Börsenwert ist Logitech das kleinste Unternehmen im SMI.
«Mäuse» gemacht hat Logitech mit PC-Mäusen. Das Westschweizer Unternehmen hat die PC-Maus entwickelt, wie wir sie heute kennen. Inzwischen hat der Schweizer Hardware-Spezialist fast alles im Angebot, was sich mit einem Computer verbinden lässt.
Gut zu wissen
Blue-Chip-Barometer SMI
Der wichtigste Aktienindex der Schweiz ist der Swiss Market Index (SMI). Darin sind die 20 grössten Schweizer Unternehmen (Blue Chips) vertreten. Er gilt als guter Indikator für den wirtschaftlichen Erfolg der Schweiz.
Ein Hauch Silicon Valley am Genfersee
Die Erfolgsgeschichte von Logitech beginnt 1981. Im Dorf Apples, hoch über dem Genfersee, tüftelte ein Trio um Daniel Borel an der PC-Maus der Zukunft. Bereits 1982 präsentierte Logitech die erste serielle Maus. Diese setzte in Sachen Innovation neue Massstäbe: Ergonomie, Drei-Tasten-Eingabemöglichkeit und Kugel für einfache Navigation.
Innovationen gehören zur DNA von Logitech. 1991 kam die erste kabellose Maus auf den Markt. Jahr für Jahr wurde die Produktpalette erweitert. Tastaturen, Webcams und Lautsprecher machten Logitech zum Marktführer für Computerzubehör. Im Jahr 2008 wurde die milliardste Logitech-Maus verkauft. Dies markierte einen Höhepunkt und bedeutete einen Wendepunkt.
Berg- und Talfahrt wegen Krisen
Logitech machte 1988 den Schritt an die Schweizer Börse. 1997 folgte die Zweitnotierung an der US-Technologie-Börse Nasdaq. Wer Anfang 90er-Jahre in der Schweiz Logitech-Aktien kaufte, hat im Juni 2022 eine Rendite von über 1'900% erzielt.
Der Kursverlauf war allerdings nichts für schwache Nerven. Auf den konstanten Anstieg folgte 2008 der Absturz. Die ersten Smartphones und Tablets setzten der PC-Industrie zu – Logitech musste sich neu erfinden. Multimarkenstrategie hiess das Erfolgsrezept. Besonders die neue Gaming-Marke Logitech G überzeugte die Szene und liess die Kurse wieder steigen.
Dann kam die Pandemie. Lockdowns und Homeoffice-Trend katapultierten den Umsatz des Unternehmens von knapp 3 Milliarden auf über 5 Milliarden Franken. Der Aktienwert stieg um das Dreifache. Nach dem Corona-bedingten Hype hat sich sowohl die Marktkapitalisierung wie auch der Aktienkurs wieder deutlich abgeschwächt.
Wertentwicklung von Logitech und SMI seit 2012, indexiert
Ökologisch und sozial engagiert
Als Innovationstreiber hat sich Logitech verpflichtet, nachhaltig zu produzieren. Dieses Ziel gehen die Westschweizer vielseitig an. In der Produktion wird bis zu 50% recyceltes Plastik verwendet und für Metalle strenge soziale und ökologische Kriterien angewandt. Bis 2030 will der Konzern im eigenen Geschäft das Netto-Null-Ziel erreichen.
Neben Umweltthemen engagiert sich Logitech auch in den Bereichen Diversität und Gleichstellung. So ist ein Drittel des «Board of Directors» weiblich.