SMI-Unternehmen unter der Lupe: Swiss Life
Den Menschen eine finanzielle Vorsorgelösung bieten: Mit dieser Idee schloss der Zürcher Lebensversicherer Swiss Life die ersten privaten Vorsorgelücken und wurde damit zum Wegbereiter für die AHV.
Von Altersvorsorge bis Vermögensverwaltung
Der Vorsorge- und Finanzdienstleister Swiss Life ist 165 Jahre alt und gehört damit zu den ältesten Unternehmen im Swiss Market Index (SMI), dem Schweizer Leitindex, nicht aber zu den grössten. Gemessen an seiner Marktkapitalisierung belegt der Zürcher Konzern aktuell Platz 18 von 20.
Gegründet als Schweizerische Rentenanstalt gilt der Lebensversicherer heute als Vordenker der Schweizer Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHV). Neben der privaten und beruflichen Vorsorge agiert die Swiss Life seit wenigen Jahren auch als Anlage- und Vermögensverwalter. Wer Anfang 2004, im Jahr des Rebrandings zur heutigen Swiss Life, Aktien gekauft hat, profitiert seither von einer Rendite von 150 Prozent.
Gut zu wissen
Blue-Chip-Barometer SMI
Der wichtigste Aktienindex der Schweiz ist der Swiss Market Index (SMI). Darin sind die 20 grössten Schweizer Unternehmen (Blue Chips) vertreten. Er gilt als guter Indikator für den wirtschaftlichen Erfolg der Schweiz.
Lebensversicherungen für jedes Portemonnaie
Die Schweizerische Rentenanstalt wurde im Jahr 1857 vom damaligen Zürcher Gefängnisdirektor Conrad Widmer gegründet. Der Zweck gemäss Statuten: Abschluss von Leibrenten sowie Lebensversicherungs- und Todesfallversicherungsverträgen. Die erste grosse Gruppenversicherung wurde mit dem Kanton Zürich abgeschlossen. 1858 erhielten alle Volksschullehrer eine Hinterlassenenversicherung.
Der Geist der liberalen Gründerjahrzehnte gab der Rentenanstalt so viel Schwung, dass sie innert zehn Jahren nach Deutschland expandierte. Für Aufsehen sorgte hierzulande die Einführung der Volksversicherung im Jahr 1894. Es handelte sich um die erste Lebensversicherung, die für weite Teile der Bevölkerung erschwinglich war. Das Interesse war gross: 1932 verwaltete die Rentenanstalt rund 165’000 Policen und legte damit den Grundstein für eine staatliche Altersvorsorge.
Moderate Renditen, hohe Dividenden
Wie fast alle Versicherungen, die nach dem Prinzip der Gegenseitigkeit arbeiteten, war auch die Swiss Life als Genossenschaft organisiert. Wegen zunehmender Internationalisierung des Geschäfts entschied man sich 1997 für die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft. Ein Jahr darauf folgte die Aufnahme in den SMI.
Seit dem Börsengang verzeichneten die Aktien einen stabilen Kursverlauf mit moderatem Wertzuwachs. Einzig die Finanzkrise 2008 und der Pandemie-Ausbruch 2020 liessen die Kurse einbrechen. Inzwischen hat das Papier wieder an Wert zugelegt.
Neben moderaten Renditen beteiligt die Swiss Life ihre Aktionärinnen und Aktionäre am unternehmerischen Erfolg. Die seit Jahren konstant ausbezahlte Dividende gilt als besonders attraktiv und liegt, relativ betrachtet, deutlich über dem Durchschnitt aller Blue Chips.
Wertentwicklung von Swiss Life und SMI seit 2012, indexiert
Quellen: Bloomberg, Raiffeisen Schweiz Investment & Vorsorge Center Netto-Null ab 2022
Die Swiss Life leistet nicht nur im Kerngeschäft einen Beitrag zu einer nachhaltigen Wirtschaft und Gesellschaft, sondern übernimmt auch Verantwortung gegenüber der Umwelt. Bis 2024 will der Versicherungskonzern die betrieblichen CO2-Emissionen pro Vollzeitmitarbeitenden im Vergleich zu 2019 um 35 Prozent senken. Zudem sollen die CO2-Emissionen durch zertifizierte Projekte vollständig neutralisiert werden. Damit will der Konzern bereits 2022 das Netto-Null-Ziel erreichen.
Als Unterzeichnerin des «UN Global Compact» der Vereinten Nationen bekennt sich die Swiss Life unter anderem zu den grundlegenden Prinzipien zum Schutz der Menschenrechte und der Einhaltung von Umweltstandards. Rund 90 Prozent des gesamten verwalteten Vermögens unterstehen selbstdefinierten ESG-Kriterien.
