Was ist eigentlich der Zinseszinseffekt?

Barbara beginnt mit 25 Jahren zu arbeiten. Sie schafft es, nach einem Jahr 5‘000 Franken auf die Seite zu legen. Auf dem Sparkonto sind die Zinsen derzeit mager, weshalb sie das Geld in einen Aktienfonds investiert. Der Einfachheit halber gehen wir in diesem Beispiel davon aus, dass der Fonds jährlich eine Rendite von 5% erwirtschaftet und diese Erträge reinvestiert. Nach einem Jahr werden Barbaras Vermögen Erträge von 250 Franken gutgeschrieben. Ab dem zweiten Jahr greift der Zinseszinseffekt: Basis für die Renditeberechnung ist nun nämlich ihr gesamtes Vermögen inklusive der gutgeschriebenen Erträge – also 5‘250 Franken. 5% Rendite auf diesem Vermögen ergeben im zweiten Jahr einen Gesamtertrag von 262.50 Franken – 12.50 Franken mehr als im Vorjahr, als “Zinseszins“. 

Dank dem Effekt, dass auf wiederangelegten Erträgen wiederum Erträge generiert werden, wächst das angelegte Vermögen exponentiell. Dabei gilt der Grundsatz: Je höher die Rendite und je länger die Anlagedauer, desto stärker ist der Zinseszinseffekt. So arbeitet das Geld für Barbara, ohne dass sie dafür etwas tun muss. Nach 40 Jahren hat sich der angelegte Sparbatzen mehr als versiebenfacht: Kein Wunder hat Alfred Einstein den Zinseszinseffekt als achtes Weltwunder bezeichnet.