Rat vom Experten: So gelingt die Digitalisierung

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Benjamin Bargetzi ist KI-Experte, Psychologe und Neurowissenschaftler. Spezialisiert hat er sich auf die holistische digitale Transformation von Unternehmen. Hier gibt er fünf Ratschläge, wie die Digitalisierung für KMU gelingt. Die Wörter der Stunde: Kommunikation, Tempo, Risikobereitschaft.
 

1. Stellen Sie sicher, dass IT und Sales miteinander reden

Was wollen die Kundinnen und Kunden? Was passt in die Marketingstrategie eines KMUs? Was kann die IT bauen? «Wenn ich in einem Unternehmen einen Digitalisierungsprozess angehe, stelle ich als Erstes sicher, dass diese Fragen geklärt sind», sagt Benjamin Bargetzi. «Ansonsten baut man am Markt vorbei. Oder man plant etwas, das sich nicht realisieren lässt.» Um erfolgreich zu sein, müsse man einen klaren Überblick über IT-Möglichkeiten und den Markt haben.

 

Experte am Zug: Business-Talk mit Benjamin Bargetzi

 

2. Bauen Sie schnell einen Prototypen

«Warten Sie nicht lange und entwickeln Sie Ihr Minimum Viable Product», rät Bargetzi. Also das erste brauchbare Produkt, das weder durch Schönheit noch Perfektion besticht. «Dann gehen Sie zu einem Kunden, dem sie vertrauen, und fragen ihn nach seiner Meinung», sagt der Experte. «Innovation gelingt, wenn man schnell Feedback annimmt und einarbeitet.» Fällt die Reaktion sehr negativ aus, ist wiederum schnelles Handeln gefragt: «Werfen Sie weg, was nicht taugt, und widmen Sie sich etwas Neuem.»

 

3. Statten Sie Ihre Leute mit Know-how aus

Ob über Keynotes oder Workshops: «Sorgen Sie dafür, dass Ihre Leute das nötige Know-how für die neuen digitalen Prozesse und Tools erhalten», so Bargetzi. Aber auch gemeinsame Ausflüge für den richtigen «Spirit» empfiehlt der Change-Experte. «Zum Beispiel zu Innovationszentren oder Thinktanks, die sich mit neuen digitalen Trends beschäftigen. Je öfter Menschen über Innovationen nachdenken, desto wahrscheinlicher ist es, dass diese auch wirklich entstehen.»

 

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4. Kommunizieren Sie regelmässig mit Ihren Mitarbeitenden

Menschen mögen keine Unsicherheit. «Kommunizieren Sie deshalb nicht nur einmal, sondern regelmässig mit Ihren Mitarbeitenden», sagt Bargetzi. Schälen Sie dabei die Chancen des Digitalisierungsprojekts heraus, nehmen Sie mögliche Ängste vorweg und informieren Sie sich gründlich über alles, was mit dem Projekt und der neuen Technologie zusammenhängt. So stärken Sie Ihre Glaubwürdigkeit.

 

«Nehmen Sie mögliche Ängste Ihrer Mitarbeitenden vorweg.»

Benjamin Bargezi, Europe Top30 Keynote Speaker und CEO Bargetzi & Company Group

 

 

5. Gehen Sie Risiken ein

Digitale Projekte kosten Geld. «Womöglich kommt aber das 50-Fache zurück», gibt Bargetzi zu bedenken. Und: «Geht der Prozess schief, hat man am Ende meist extrem viel gelernt.» Bleibt der Erfolg aus, sollten KMU davon absehen, einzelne Personen dafür verantwortlich zu machen. «Das ist toxisch und schädlich fürs Unternehmen – wenn auch bis zu einem gewissen Grad natürlich», weiss Bargetzi. Menschen neigen nämlich dazu, Erfolge sich selber, Misserfolge hingegen anderen zuzuschreiben. Zudem: «Unser Gehirn stammt aus einer Zeit, in der es immer besser war, einmal mehr vorsichtig als offen für Risiken zu sein. Paradoxerweise leben wir heute aber in einer Welt, welche die Mutigen belohnt – also führt kein Weg an Risiken und Innovation vorbei.»

Portrait Benjamin Bargetzi
Benjamin Bargetzi

Benjamin Bargetzi gilt als einer der Top30 erfolgreichsten Keynote Speakers Europas und ist international als Neurowissenschaftler, Tech-Investor, KI-Experte und Experte für Change Management & Innovation bekannt. Er studierte und forschte in den Bereichen Neurowissenschaften und Psychologie an weltführenden Universitäten in Oxford, London, Singapur und Zürich, bevor er dann in leitenden Positionen für Google und Amazon arbeitete. Heute ist er CEO und Gründer einer Schweizer Software-Firma, welche für verschiedenste Firmen hochqualitative KI-Lösungen programmiert und gleichzeitig das Unternehmen und die Führungsebene holistisch durch die Transformation begleitet.