Demografie – Grosse Herausforderungen, grosse Chancen
Die Schweizer Bevölkerung wird immer älter, mit negativen Folgen für Wirtschaft, Vorsorge- und Gesundheitssystem. Diese Betrachtungsweise greift aber zu kurz. Denn aus der demografischen Entwicklung ergeben sich zahlreiche Chancen – auch für Anlegerinnen und Anleger.
Die Schweiz überaltert
Wir werden immer älter und bleiben länger aktiv und gesund. Seit 1950 ist die Lebenserwartung in der Schweiz um rund 15 Jahre gestiegen – für Frauen von 71.1 auf 85.7 Jahre, für Männer von 66.6 auf 81.6 Jahre. Das ist erfreulich, birgt längerfristig aber auch Risiken. Denn gleichzeitig sinkt die Geburtenrate seit Jahren – die Gesellschaft überaltert. Die Folge: steigende Gesundheitskosten, überstrapazierte Vorsorgesysteme und hohe Wohnkosten.
Von der Alterspyramide...
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Altersaufbau der Schweizer Bevölkerung nach Geschlecht, in 1'000 Personen
Das macht den privaten Vermögensaufbau an der Börse wichtiger denn je. Die gute Nachricht: Für Anlegerinnen und Anleger bietet die Überalterung Chancen – sofern sie auf die richtigen Themen setzen.
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Der Gesundheitssektor boomt
Mit dem Alter steigen die monatlichen Gesundheitskosten massiv: Liegen sie mit 40 Jahren bei knapp 550 Franken pro Monat, sind es mit 80 Jahren fast viermal so viel. Insbesondere die Kosten von Alters- und Pflegeheimen fallen bei älteren Menschen stark ins Gewicht. Mit fortschreitendem Alter nehmen aber auch Demenz, Krebs sowie Herz-, Kreislauf- und Atemwegserkrankungen signifikant zu. Ältere Menschen leiden zudem häufig an mehreren Krankheiten gleichzeitig. Entsprechend steigen die Aufwendungen für Medikamente und Spitalbehandlungen.
Von den steigenden Krankheitskosten profitieren Pharma-, Medizinal- und Biotechunternehmen. Das macht diesen Sektor für Anlegerinnen und Anleger interessant.
Heimische Gesundheitswerte...
...schlagen den breiten Markt
Renditeentwicklung von Straumann, Sonova, Tecan, Lonza, Siegfried und des SPI, indexiert
Die Branche ist an der Schweizer Börse prominent vertreten: Mit den Pharmariesen Roche und Novartis, dem Generikaproduzenten Sandoz, den Medtechunternehmen Straumann und Sonova, dem Augenheilmittelhersteller Alcon, dem Laborausrüster Tecan sowie den Pharmazulieferern Lonza und Siegfried ist die Auswahl riesig. Hinzu kommt eine grosse Anzahl von kleinen, innovativen Biotechunternehmen aus dem Hochschulumfeld.
Bedarf an privater Vorsorge steigt
Die AHV leidet unter der Überalterung. Müssen immer weniger Erwerbstätige für immer mehr Rentner aufkommen, gerät das System in Schieflage. Und auch an der 2. Säule geht die Überalterung nicht spurlos vorbei: Die Pensionskassen wenden mehr Geld für die Finanzierung der Renten auf, als Arbeitgeber und Angestellte zuvor angespart hatten. Das macht die private Vorsorge umso wichtiger. Immer mehr Menschen nutzen die Säule 3a für ein konsequentes Wertschriftensparen.
Anlegen zahlt sich…
…auch in der 3. Säule aus
Wert einer Investition von CHF 100 auf einem Vorsorgekonto (1.5% p.a.) und in Wertschriften (4.0% p.a.) nach 20 Jahren
Von der steigenden Spar- und Anlagequote profitieren die Banken und Versicherer. Gut für den Finanzsektor ist es auch, dass Pensionierte zu den attraktivsten und vermögendsten Kundengruppen für Banken zählen. In der Schweiz gehören der Lebensversicherer Swiss Life, Privatbanken wie Julius Bär, EFG oder Vontobel, aber auch Finanzdienstleister wie VZ Holding zu den Profiteuren dieser Entwicklung. Das macht die entsprechenden Aktien aus einer langfristigen Perspektive attraktiv.
Automatisierung bremst Fachkräftemangel
Mit dem Ausscheiden der Babyboomer aus dem Arbeitsmarkt droht ein zunehmender Fachkräftemangel. Um diese Lücke zu schliessen, steigt der Bedarf an Automation, Robotern und technologischen Entwicklungen wie Künstlicher Intelligenz. Schon heute hat die Schweiz mit knapp 300 Robotern pro 10'000 Arbeitnehmern in der Industrie eine der höchsten Roboterdichten der Welt.
Das Arbeitskräfteangebot in der Schweiz...
...ist deutlich geschrumpft
Jährliche Differenz zwischen 20- und 65-jährigen Personen
Von dieser Entwicklung profitieren Firmen aus dem Industrie- und Technologiesektor, die entsprechende Lösungen anbieten. In der Schweiz sind das zum Beispiel der Industriekonzern ABB mit seinen Automationslösungen und Industrierobotern. Führend im Bereich der Automatisierung von Logistiklösungen sind Interroll und Kardex. Punkto KI ist die Schweiz dagegen eher schwach aufgestellt. Kandidaten sind hier der Vakuumventilhersteller VAT sowie der Halbleiter-Produzent Nvidia. Dessen Hochleistungs-Chips bilden die Basis für die enormen Rechnerleistungen, welche für die Entwicklung von KI-Anwendungen unerlässlich sind. Auch eine Investition in den breiten Technologieindex NASDAQ dürfte langfristig die Partizipation am technologischen Fortschritt sichern.
Immobilienpreise steigen weiter
Im schweizerischen Immobilienmarkt ist das Angebot knapp und die Nachfrage hoch. Die Immobilienpreise steigen und das dürfte – von kurzfristigen Schwankungen abgesehen – auch so bleiben. Neben der Zuwanderung verstärkt auch die Alterung der Gesellschaft diesen Trend. Weil die Menschen immer älter werden, leben sie länger in ihren Wohnungen und Häusern. Das liegt auch daran, dass sich der Umzug in eine kleinere Wohnung finanziell oft nicht lohnt. Das verschärft die ohnehin angespannte Angebotssituation auf dem Wohnungsmarkt und treibt die Mieten noch stärker in die Höhe.
Ältere Menschen leben in grösseren Wohnungen...
... mit mehr Zimmern
Durchschnittliche Nettowohnfläche, in Quadratmetern und Anzahl Zimmern ohne Küche
Davon profitieren Immobiliengesellschaften wie Swiss Prime Site oder PSP, private Eigentümer von Wohnliegenschaften oder kotierte Immobilienfonds. Gleichzeitig gewinnen altersgerechte Umbauten an Bedeutung, weshalb auch Gebäudezulieferer wie Arbonia, Geberit, Zehnder und Meier Tobler für Anlegerinnen und Anleger zusehends spannend werden.
Schwellenländer als Wirtschaftsmotor
Mit dem Problem der Überalterung ist die Schweiz nicht allein. In ganz Europa liegt die Geburtenrate unter 2,1 Prozent – dem Minimum, um die Bevölkerung langfristig zu erhalten. Ausserhalb Europas ist die Situation anders: In Afrika und Teilen Asiens sind die Geburtenraten wesentlich höher. Das ist auch ein Versprechen für die Zukunft: Denn eine junge und wachsende Bevölkerung ist Voraussetzung für eine prosperierende Wirtschaft.
Die Bedeutung der Schwellenländer als Wirtschaftsmotor dürfte in den kommenden Jahren weiter zunehmen. Für Anlegerinnen und Anleger ergeben sich daraus zwei Chancen: Entweder sie setzen auf Schweizer Unternehmen mit einer starken Präsenz in den Schwellenländern, wie etwa Schindler oder Sika. Oder sie erweitern ihren geografischen Horizont und legen einen Teil ihrer Aktienquote direkt in Schwellenländern an.
Vermögens-Check: Standortbestimmung zahlt sich aus
Wer investiert, sollte sein Portfolio regelmässig auf die persönliche Vermögenssituation und das aktuelle Marktumfeld abstimmen. Ein individueller und kostenloser Vermögens-Check bietet Gelegenheit dazu. Die Kundenberater analysieren das Risikoprofil und die strategische Vermögensallokation, inklusive Immobilien, Finanzierungen, Liquiditätsplanung und Vorsorge. Gemeinsam werden Optimierungsmöglichkeiten identifiziert, Chancen thematisiert und die Portfoliostruktur, falls nötig, angepasst.