Wie die private Vorsorge zum Game-Changer wird
Spare in der Zeit, dann hast du in der Not. Die Rentenlücke ist real, und Sie können ihr mit Ihrem persönlichen Vorsorgeplan entgegentreten. In Zeiten niedriger Zinsen lohnt es sich jedoch weniger, Geld auf einem Vorsorgekonto zu parken. Stattdessen können Sie Ihre 3a-Einzahlungen in einen Vorsorgefonds investieren und eine Rendite (je nach Anlagestrategie) von rund 2 bis 5 Prozent pro Jahr erwirtschaften. Je früher Sie starten, desto mehr Zeit haben Sie, um Ihr Vorsorgevermögen aufzubauen, desto mehr Steuern können Sie sparen und umso mehr profitieren Sie vom Zinseszinseffekt. Selbst kleine Sparbeiträge haben dann einen grossen Effekt.
Zinseszinseffekt: Wenn die Zinsen Ihrer Geldanlage wieder investiert (reinvestiert) und somit mitverzinst werden, sodass sich Ihr Geld von selbst vermehrt, spricht man vom Zinseszinseffekt. Das Kapital wächst allein durch die anfallenden Zinsen, selbst ohne zusätzliche Einzahlungen.
Vorzeitiger Bezug: In bestimmten Situationen können Sie schon früher an Ihre Säule-3a-Gelder kommen. Zum Beispiel beim Kauf eines Eigenheims, beim Schritt in die Selbständigkeit oder auch wenn Sie die Schweiz endgültig verlassen. Ausserdem können Sie das Säule-3a-Guthaben bereits fünf Jahre vor Erreichen des AHV-Rentenalters beziehen.
Je früher, desto besser. Durch private Vorsorge können Sie viel erreichen. Jährlich können Sie freiwillig zwischen 1 und 7'056 Franken einzahlen. Das spart Geld, denn jeder einbezahlte Franken kann vom steuerpflichtigen Einkommen abgezogen werden, wodurch Sie weniger Steuern zahlen. Beginnen können Sie damit in dem Jahr, in dem Sie 18 werden und ein AHV-pflichtiges Einkommen erzielen. Je früher Sie starten, desto grösser wird die Auszahlung im Rentenalter sein, auch wenn es in den ersten Jahren nur kleine Beiträge sind.
Beitragslücken vermeiden. Nur wer ab dem 1. Januar nach Erreichen des 20. Lebensjahres durchgehend Beiträge geleistet hat, erhält die volle AHV-Rente. Für Nichterwerbstätige und Studierende gibt es einen Mindestbeitrag. Falls Sie während Ihres Studiums oder einer Arbeitsphase im Ausland keine Beiträge gezahlt haben, könnten Ihnen später diese Beträge fehlen. Ein Trost: Bei der AHV, also der 1. Säule, können Sie Beiträge für die letzten fünf Jahre nachzahlen. Wenn Sie unsicher sind, ob bei Ihnen Beitragslücken bestehen, sollten Sie bei Ihrer Ausgleichskasse nachfragen. Es ist besser, einmal mehr nachzufragen als zu wenig.
Stolperstein Teilzeitjobs. Ein Nachteil bei Teilzeitjobs ist, dass nicht der gesamte Lohn in der Pensionskasse versichert ist. Vom Lohn wird ein sogenannter Koordinationsabzug von 25’725 Franken abgezogen. Haben Sie zwei Jobs, erfolgt dieser Abzug zweimal. Dadurch zahlen sowohl Sie als auch Ihr Arbeitgeber geringere Sparbeiträge in die Pensionskasse ein. Prüfen Sie bei Ihrem Arbeitgeber, ob der Koordinationsabzug angepasst werden kann und wenn Sie zwei Jobs haben, ob Sie beide Einkommen über eine einzige Pensionskasse versichern lassen können, um den Koordinationsabzug nur einmal anrechnen zu lassen.
Clever in die Säule 3a investieren. Wenn Sie in die Säule 3a bei einer Bank einzahlen, sparen Sie nicht nur Steuern. Sie haben auch die Möglichkeit, einen Teil oder die gesamte Summe in Vorsorgefonds anzulegen, die in Wertschriften investieren. Langfristig lohnt sich diese Art der Anlage fast immer und lässt Ihre Ersparnisse zusätzlich wachsen.
Auch für Worst-Case-Szenarien vorsorgen. Unfälle oder Krankheiten mit langfristigen Folgen, sprich Invalidität, sind über die obligatorischen Versicherungen in jungen Jahren nur geringfügig abgedeckt. Vor allem den Fall «Invalidität durch Krankheit» sollten Sie prüfen und absichern.