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Das Flederhaus

Ein besonderer Ort, an dem sich Mensch und Fledermaus begegnen.

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Ein Beitrag von metermagazin.com für Raiffeisen, Autorin: Britta Limper

Kaum setzt die Dämmerung ein, verlassen sie ihren Unterschlupf und starten zu ihren Jagdflügen. Mit schnellen Flügelschlägen und lauten Schreien, die der Orientierung dienen, für das menschliche Ohr aber kaum hörbar sind, sausen sie geschickt und zielsicher durch die Nacht. Fledermäuse sind faszinierende Wesen. Leider sind einige Arten von ihnen stark gefährdet. So auch die grossen Hufeisennasen. Um eine der letzten Kolonien dieser aussterbenden Fledermausart zu retten, haben sich die Stiftung Ferien im BaudenkmalPro Natura Aargau und der Jurapark Aargau zusammengetan. Gemeinsam mit dem Architekturbüro Baumann Lukas Architektur haben sie die alte Trotte in Wegenstetten AG in den letzten Monaten sanft in Stand gesetzt, die Umgebung fledermausfreundlich aufgewertet und einen Ausstellungsraum zu den Themen der Fledermaus eingerichtet. Das Flederhaus ist ein magischer Ort, an dem man Baukultur und Artenschutz hautnah miterleben darf.

Schon seit vielen Jahren leben in den Sommermonaten im Dachstock der Trotte, die 1803 als Gasthaus errichtet worden ist, die Weibchen der grossen Hufeisennasen und bringen dort ihre Jungen zur Welt. Eigentlich sind schon diese seltenen Gäste Grund genug, das alte Gebäude zu erhalten. Doch darüber hinaus ist das Haus ein bedeutendes Zeugnis der regionalen Bau- und Wohnkultur und besitzt einen hohen Anteil an originaler Bausubstanz und historischen Ausstattungsteilen. Durch einen hoch sensiblen Umgang mit dem Bestand ist es Baumann Lukas Architekten gelungen, die Trotte sanft zu renovieren und dadurch nahezu unverändert in die Zukunft zu retten: Neben der Struktur blieben weitestgehend alle historischen Holzböden, Wandoberflächen, Türen und Fenster erhalten. Sogar die aus Ruten geflochtenen und mit Lehm gefüllten Zwischenwände – eine Besonderheit der regionalen Bautradition – wurden wo nötig originalgetreu mit örtlichem Lehm restauriert.

Trotzdem muss wer Ferien in diesem Baudenkmal machen möchte nicht ganz auf heutigen Komfort verzichten: die Ferienwohnung, die für sechs Personen eingerichtet ist und von Ostern bis Oktober gemietet werden kann, wurde mit modernen Küchen- und Sanitäreinrichtungen ergänzt. Neben dem wenigen noch vorhandenen historischen Mobiliar wurde die Wohnung mit Möbeln von Schweizer Designern oder aus Schweizer Handwerksbetrieben ausgestattet (Einrichtungskonzept: selected interiors). Unter einem Dach mit den grossen Hufeisennasen – ein Ferienerlebnis der ganz besonderen Art!

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