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Immobilieninserate richtig lesen – so geht's

Begriffe wie «Origineller Grundriss» oder «Liebhaberobjekt» in Immobilieninseraten klingen doch ganz gut, oder? Dahinter kann sich jedoch etwas ganz Anderes verbergen. Wir entschlüsseln die Geheimsprache von Immo-Inseraten für Sie.

Von «Bijou» bis «Rustikal»: Sprache in Immo-Inseraten verstehen 

Wer schon einmal ein Arbeitszeugnis gelesen hat, weiss: Bestimmte Aussagen sollten Sie nicht für bare Münze nehmen. Denn sie drücken etwas ganz anderes aus als das, um was es eigentlich geht. Fakt ist: Wird Sprache gezielt eingesetzt, kann sie die Fantasie anregen und bewusst Bilder in Ihrem Kopf entstehen lassen. Ein Phänomen, das auch auf dem Immobilienmarkt sehr verbreitet ist. 

Deshalb nehmen wir einige beliebte Ausdrücke aus Immobilieninseraten für Sie genauer unter die Lupe. Damit Sie bei der Suche nach Ihrer Traumimmobilie keine herben Enttäuschungen erleben – und sich den einen oder anderen Besichtigungstermin getrost sparen können. 

 

Für Sie entschlüsselt: Geheimsprachen im Immobilieninserat

BegriffHeisst im besten FallHeisst im schlechtesten Fall
«Penthouse/Attika»Oberstes Geschoss, evtl. mit DachterrasseUmgebauter Dachstock, oft in totalsanierten Häusern, schräge Decken beschneiden Zimmer, Fenster erinnern an Schiessscharten
«Bijou»Charmante, kleine Wohnung mit hohem AusbaustandardViel zu klein für den unverschämten Mietzins/Preis
«Liebhaberobjekt»Objekt mit Charme und liebevollen DetailsRenovationsbedürftig
«Wohnlage mit viel Entwicklungspotenzial»Infrastruktur wird in Zukunft erweitertKein öffentlicher Verkehr (ÖV) oder schlecht erschlossene, keine Bautätigkeit wegen fehlender Nachfrage in dieser Region
«Charmant»Liebenswürdige Details, gemütlicher StilWurde schon länger nicht mehr saniert
«Schnäppchen für Schnellentschlossene»Verkäufer steht unter Druck und muss rasch verkaufenLadenhüter
«Luxuriöser Ausbau»Merklich in Ausbau investiertÜberteuert oder Versuch, mit HIghlights abzulenken, etwa grosse/-s und sanierte/-s Dusche/Bad - aber Küche und weitere Nasszellen nicht erneuert
«Zentrale Lage»Guter Anschluss an Bahn/Bus, Autobahn, Geschäfte, BankVerkehrslärm und Abgase, in Städten Partylärm

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Immobilienjargon verständlich übersetzt - weitere Beispiele: 

Inserate richtig analysieren: 4 Tipps

Vielleicht wundern Sie sich, weshalb es überhaupt möglich ist, dass Inserate solche falsche Tatsachen vorspiegeln? Tatsächlich gibt es in der Schweiz bis heute keine rechtlich bindenden Richtlinien, wie solche Anzeigentexte gestaltet werden. Im Klartext bedeutet dies: Die Verkaufenden müssen nicht für unvollständige, fehlerhafte oder gar falsche Angaben im Inserat haften. Entscheidend ist nur der Kaufvertrag. 

Bleiben Sie deshalb von Beginn an aufmerksam und kritisch. Wenn Sie nach bestimmten «Killerkriterien» (etwa Gemeinde, Lage, Hausgrösse) und passend zu Ihren Bedürfnissen eine Vorauswahl an Inseraten getroffen haben, prüfen Sie diese genau. So können Sie von vorneherein ungeeignete Immobilien aussieben – und sparen sich die Besichtigung. Worauf es ankommt, lesen Sie hier: 

Noch kein passendes Objekt gefunden?

Es lohnt sich, Ihre erste Recherche nach Immobilienangeboten möglichst breit zu fächern. So schränken Sie die Auswahl nicht von vornherein ein. Nutzen Sie dafür gängige Plattformen, am einfachsten via Suchabonnement. Prüfen Sie regionale Angebote (Lokalzeitungen, Aushänge) oder fragen Sie direkt bei der Gemeinde nach. 

Ein weiterer guter Tipp: Sprechen Sie mit möglichst vielen Verwandte, Bekannten und Freunden in der Nähe des gewünschten Standorts über Ihre Suche nach Ihrer Traumimmobilie. Das geht mündlich – aber auch zum Beispiel mit Rundmails oder einem Hinweis in sozialen Netzwerken wie Facebook und Co.

Auch Suchinserate im Intranet Ihrer Arbeit  erhöhen Ihre Chance auf einen Glückstreffer. Manchmal lohnt sich der Blick auf Websites wie www.erstbezug.ch oder www.neubauprojekte.ch, auf denen entsprechende Projekte angekündigt und beworben werden. 

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