Schlankere Prozesse – hier können Unternehmen ansetzen

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Im internationalen Schuhgeschäft von Kybun Joya spielen schlanke Prozesse eine grosse Rolle. CEO Claudio Minder zeigt, wo er seinen Handlungsspielraum genutzt und Abläufe vereinfacht hat: beim Maschinenpark, der Verpackung und dem Bezug von Rohstoffen.

 

Beispiel 1: Maschinenpark

Kybun Joya produziert seine Schuhe in der Schweiz, in Italien, Korea und Indonesien. Um die logistischen Herausforderungen, die das mit sich bringt, nicht noch zu vergrössern, sind überall die gleichen Maschinen im Einsatz. «Das hat den Vorteil, dass die Standorte einander mit Know-how oder auch mal mit einem Ersatzteil aushelfen können», erklärt Claudio Minder. Gleiche Maschinen begünstigen zudem einheitliche Abläufe über alle Produktionsstandorte hinweg. Claudio Minder: «Das macht es einfacher, zu vergleichen und zu optimieren.»

 

«Einheitliche Maschinen haben den Vorteil, dass die Standorte einander mit Know-how aushelfen können.»

Claudio Minder, CEO Kybun Joya

 

 

Beispiel 2: Verpackung

«Unsere Produktionsstandorte hatten früher allesamt leicht unterschiedliche Schuhschachtelgrössen», berichtet Minder. Was nach einem Detail klingt, hatte handfeste Konsequenzen: Kunden mit kombinierten Lieferungen von verschiedenen Produktionsstandorten zu bedienen, wurde dadurch verkompliziert. Auch Lagerberechnungen und sogar das Einrichten der Ladenregale waren eine Herausforderung. Mittlerweile hat Kybun Joya die Grössen vereinheitlicht. «Dadurch ist zudem die Bestellung von Verpackungsmaterial einfacher geworden», so der CEO.

 

Beispiel 3: Rohstoffe

Auch bei der Bestellung von Rohstoffen hat Kybun Joya optimiert. «Wir haben diverse Lieferanten für unsere Standorte zusammengelegt», sagt Claudio Minder. Gerade bei diesem Thema rät der Unternehmer aber auch zu Vorsicht: Denn die Corona-Pandemie hat die Verletzlichkeit der Lieferketten deutlich aufgezeigt – auch bei Kybun Joya. «Für Unternehmen ist es darum immer ein Abwägen zwischen schlanken Prozessen und einer diversifizierten Lieferantenbasis, die Ausfälle abfedern kann.»

Claudio Minder

Claudio Minder gründete 2008 zusammen mit Karl Müller das Unternehmen Joya. Es produziert und vertreibt Schuhe mit besonderer Sohlentechnologie, die sich positiv auf Muskeln und Gelenke auswirkt. Durch Firmenübernahmen und die Fusion mit der Schuhmarke Kybun 2022 leitet Minder heute die Kybun-Joya-Gruppe mit über 200 Mitarbeitern. Sie ist in über 40 Ländern vertreten und setzt jährlich 400’000 Paar Schuhe ab. Im Jahr 2000 erlangte Claudio Minder nationale Bekanntheit als Mister Schweiz.