Den Kauf einer neuen Druckmaschine wollte die Ast & Fischer AG ursprünglich mit Eigenmitteln finanzieren. Wegen der Corona-Pandemie entschied sich Firmenchef Daniel Troxler aber für ein Investitionsgüter-Leasing und schonte so seine Liquidität.
Breit aufgestellt in der Druckbranche
Um erfolgreich zu sein, muss man den Kunden einen Mehrwert bieten. Statt nur zu drucken, was andere zuvor konzipiert haben, setzt das 1889 als Druckereibetrieb gegründete KMU heute schon viel früher in der Wertschöpfungskette an: Es berät seine Kunden bei der Konzeption von digitalen und gedruckten Marketingmassnahmen, setzt diese individualisiert um und kümmert sich schliesslich auch um den Druck und die Distribution der analogen Produkte.
«Als reine Druckerei haben wir uns nicht von unseren Mitbewerbern unterschieden. Offerierten wir nicht den richtigen Preis, ging der Kunde zur Konkurrenz», sagt Daniel Troxler, CEO der Ast & Fischer AG in Wabern bei Bern. «Deshalb haben wir vor einigen Jahren unser Geschäftsmodell diversifiziert. Heute sind wir als einzige Druckerei auf dem Markt von Anfang an in den Marketingprozess unserer Kunden involviert.»
Hohe Investitionen nötig
Sich breiter aufzustellen, war auch nötig: Denn die Druckbranche kriselt. Zeitungen und Magazine reduzieren ihre Auflagen oder stellen ganz auf Online um. Immer mehr Unternehmen kommunizieren auf digitalem Weg mit ihren Kunden. Und wer noch auf Printprodukte setzt, lässt diese oft im Ausland drucken, um Kosten zu sparen.
Kommt hinzu, dass der Betrieb einer Druckerei mit hohen Investitionen verbunden ist. Eine neue Druckmaschine kostet schnell mehr als zwei Millionen Franken und muss nach zehn Jahren ersetzt werden. Dazu kommen viele kleinere Maschinen zum schneiden, falzen oder heften.
Anfang 2020 stand der Kauf einer neuen Offset-Druckmaschine an. Die beiden älteren Maschinen hatten ausgedient. Eine modernere musste her, die in hoher Geschwindigkeit unterschiedliche Aufträge mit kleinen Losgrössen hintereinander fertigt. Troxler war klar: «Den Kauf müssen wir selber finanzieren. Denn aufgrund der Digitalisierung schneidet die Druckbranche im Kredit-Rating der Banken schlecht ab. Ich glaubte nicht, dass uns eine Bank bei der Finanzierung unter die Arme greifen würde.» Da das Geschäft der Ast & Fischer AG über die Jahre aber sehr erfolgreich war, verfügte das KMU über genügend flüssige Eigenmittel.
Corona sorgte für Umsatzeinbruch
Doch dann kam die Corona-Pandemie. «Der Kaufvertrag war schon aufgesetzt, als der Bundesrat am 16. März 2020 die ausserordentliche Lage ausrief», erinnert sich Troxler. Auf einmal war alles anders: Laufende Aufträge wurden storniert, Bestellungen annulliert und Neuakquisitionen wurden hinfällig. Besonders durch die Absage von Veranstaltungen und den Verzicht auf viele Marketingmassnahmen brach bei der Druckerei ein grosser Teil des Umsatzes weg.
«Wir wussten nicht, wie lange diese Einschränkungen anhalten würden», erinnert sich Troxler. «Deshalb mussten wir an unserer Kostenstruktur schrauben und unsere Liquidität schonen.» Ast & Fischer führte Kurzarbeit ein und reduzierte den Personalbestand. Und auch die Finanzierung der neuen Druckmaschine kam nochmals auf den Prüfstand. «In einem solchen Umfeld eine derart grosse Investition mit flüssigen Mitteln aus dem Eigenkapital zu finanzieren, schien uns nicht mehr vernünftig», sagt Troxler.
Top ausgerüstet dank Leasing
Die Lösung: ein Investitionsgüter-Leasing. So kommen Unternehmen technologisch auf den neuesten Stand, ohne die Liquidität zu strapazieren. Darüber hinaus vereinfacht Leasing dank der fix vereinbarten Raten die Budgetierung. Weil die Hausbank der Ast & Fischer AG kein Leasing anbot, wandte sich Troxler an Raiffeisen. «Bereits 48 Stunden später hatten wir ein Angebot mit hervorragenden Konditionen auf dem Tisch – das hätte ich nicht erwartet.»
Raiffeisen-Firmenkundenberater Stefan Gerber und Raiffeisen-Leasingexperte Markus Raemy wussten um den schweren Stand der Druckereibranche. Dennoch war beiden schnell klar, dass ein Leasing in diesem Fall möglich sein würde. «Das Geschäftsmodell von Ast & Fischer überzeugt: Das KMU hat sein angestammtes Kerngeschäft mit zusätzlichen Dienstleistungen breit abgestützt und verfügt über eine komfortable Eigenmittelausstattung», sagt Raemy. «Positiv werteten wir zudem, dass das Unternehmen seit ein paar Jahren nicht mehr von einigen wenigen Grosskunden abhängig ist, sondern rund 600 KMU zu seiner Kundschaft zählt. Damit wurden die Klumpenrisiken stark reduziert.» Firmenkundenberater Gerber ergänzt: «Die Firma ist alteingesessen; man kennt sie in der Region und sie hat einen guten Ruf.»
Finanzieller Spielraum für neue Projekte
Die Laufzeit des Druckmaschinen-Leasings haben Bank und Kunde bewusst kurz gewählt: Der Vertrag läuft über fünf Jahre. «Das ist für eine so grosse Investition im unteren Bereich. Doch durch den Verkauf der beiden alten Druckmaschinen konnten wir einen Teil des Verkaufserlöses gleich für die Amortisation einsetzen», erzählt Troxler. Leasen ist für ihn eine neue Erfahrung – und eine positive. «Raiffeisen hat uns mit unbürokratischem und kundenbezogenem Vorgehen überzeugt. Ich würde mich wieder so entscheiden.»
Heute ist die neue Druckmaschine das Herzstück im Betrieb. Sie macht den Druckprozess noch effizienter. «Die Maschine arbeitet extrem produktiv. Sie richtet sich selber ein und erledigt pro Schicht bis zu acht verschiedene Aufträge. Dadurch sparen wir viel Zeit», erklärt Troxler. Mit dem langsamen Abklingen der Corona-Pandemie blickt er optimistisch in die Zukunft. Und dank dem Investitionsgüter-Leasing bleiben dem KMU genügend liquide Mittel für andere Investitionen. Als nächstes möchte der Firmenchef die Beratungsworkshops ausbauen – ein grosses Bedürfnis der Kunden.
Ast & Fischer AG
1889 kaufte Burkhard Fischer für 9200 Franken eine einfache Druckereieinrichtung und die «Emmentaler Nachrichten». Über 120 Jahre, ein Management-Buyout und eine Fusion später ist das Unternehmen noch immer erfolgreich und hat sich stark diversifiziert. Heute zählt die Ast & Fischer AG in Wabern bei Bern etwa 50 Mitarbeiter. Das Unternehmen setzt stark auf Nachhaltigkeit: Vom FSC-zertifizierten Papier über den lösungsmittelfreien Druckprozess bis zum Versand der Produkte in einer aus Kartoffelabfall hergestellten Folie.
Rechenbeispiel: Leasing Druckmaschine*
Nettopreis | CHF 1'225'000.– |
Laufzeit | 96 Monate |
Leasingkonditionen 1. Sonderzahlung Monatliche Leasingrate Total Leasingkosten Bearbeitungsgebühren Restwert am Vertragsende |
CHF 225'000.– 95 x CHF 11'132.– CHF 1'282'540.– CHF 1'500.– CHF 6'125.– |
* Fiktives Rechenbeispiel, alle Zahlen basieren auf Annahmen