Darum gehören Schweizer Unternehmen ins Weltall

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Hohe Preise sind in der Raumfahrt kein Nachteil. Die Qualität und Zuverlässigkeit sind entscheidend. Hiesige Unternehmen haben im All noch weitere Wettbewerbsvorteile, ist Hans Gattlen, Verwaltungsratspräsident der SwissFactory.Group, überzeugt. 

 

Das bescheidene Schweizer KMU und die High-Tech-Welt der Raumfahrt: Sind das nicht unüberbrückbare Gegensätze?

Hans Gattlen: Keineswegs! Es gibt sehr viele KMU im High-Tech-Bereich – «hidden champions», die in ihrem Bereich zu den Besten der Welt gehören. Das ist eine riesige Chance für die Raumfahrt. KMU sind kleiner, agiler und damit der deutlich bessere Nährboden für Innovation als ein riesiger Konzern.

 

«KMU sind kleiner, agiler und damit der deutlich bessere Nährboden für Innovation. Das ist eine riesige Chance für die Raumfahrt.»

Hans Gattlen, Verwaltungsratspräsident der SwissFactory.Group AG 

 

Das kann aber auch Risiken bergen: fehlende Kontinuität oder Defizite im Bereich Management zum Beispiel. Sind das keine Hindernisse für Raumfahrt-Akteure?

Doch, aber KMU können Gegensteuer geben. Indem sie Partnerschaften eingehen oder sich zusammenschliessen wie beispielsweise die SwissFactory.Group. Die KMU-DNA bleibt bestehen und mit der Gruppe im Rücken wird das Management und die Finanzkraft gestärkt.

 

Satellit im Weltall

Im Oktober 2024 führt Raiffeisen zusammen mit Branchengrössen wie Prof. Thomas Zurbuchen, Dr. André Wall (Beyond Gravity) und Prof. Claude Nicollier (EPFL, ehem. Astronaut) einen exklusiven Event zum Thema durch.

 

Haben Sie Interesse an einer Teilnahme am Event? Dann melden Sie sich bei uns oder direkt bei Ihrer Raiffeisenbank.

Ein weiteres Problem: Im internationalen Vergleich ist die Schweiz ein teurer Produktionsstandort.

In der Raumfahrt ist das ein kleineres Problem als in anderen Branchen. Denn hier rechnet sich Preisdruck gegenüber den Lieferanten schlicht nicht. Ein Schaden hätte in vielen Fällen so schwerwiegende finanzielle Konsequenzen, dass sich die Mehrausgaben für gute Qualität lohnen. Darum haben auch vergleichsweise teure Zulieferer aus der Schweiz gute Karten.

 

 

Stichwort Qualität: Können Schweizer Unternehmen auch hier punkten?

Ja. Die Schweiz steht für Qualität. Das ist mehr als gutes Marketing: Wir sind Innovationsweltmeister, verfügen über ein erstklassiges Bildungswesen und bieten wirtschaftlich und politisch stabile Rahmenbedingungen. Das erleichtert den Schweizer Unternehmen den Zugang zu internationalen Märkten.

 

 

Weltweit?

Es ist sicher einfacher, in europäische Projekte reinzukommen. Hier spielt den Schweizer Unternehmen zudem in die Hände, dass viele europäische Unternehmen ihre Supply Chain überprüfen und vermehrt auf Zulieferer aus der Nähe setzen. Im amerikanischen Raumfahrt-Markt Fuss zu fassen, ist sicher schwieriger. Aber wenn man über die perfekte Nischentechnologie verfügt, ist auch das möglich.

 

V.l.n.r. Stefan Gygax, CEO Bunorm Maschinenbau AG, Hans Gattlen, Verwaltungsratspräsident SwissFactory.Group und Felix Reinert, CEO der ProtoShape 3D-Printing AG
V.l.n.r. Stefan Gygax, CEO Bunorm Maschinenbau AG, Hans Gattlen, Verwaltungsratspräsident SwissFactory.Group und Felix Reinert, CEO der ProtoShape 3D-Printing AG

Die SwissFactory.Group fasst verschiedene KMU aus der Metallbearbeitungsbranche (u.a. die Bunorm Maschinenbau AG und ProtoShape 3D-Printing AG) zusammen. Die Gruppe fungiert als Holding, unter deren Dach die angeschlossenen KMU weitgehend autonom agieren. Die Raumfahrt gehört zu den strategischen Zielmärkten der SwissFactory.Group.