SMI-Unternehmen unter der Lupe: Geberit

Der Siegeszug der Toilette ist eng mit dem Namen Geberit verknüpft – von Rapperswil-Jona erobern die Produkte die ganze Welt.

Geberit gehört zu den bekanntesten Unternehmen im Schweizer Leitindex SMI, allerdings nicht zu den grössten. Gemessen an der Marktkapitalisierung liegt es gerade mal auf Rang 16 von 20. Die langfristige Kursentwicklung kann sich aber sehen lassen. Doch was steckt hinter dem ehemaligen Familienbetrieb?

Geberit hat den Toilettengang revolutioniert. Mittlerweile kann das Unternehmen praktisch alles, was ein Bad zu einem Wellnesstempel macht, liefern – von den Rohren hinter den Kulissen bis hin zu schlüsselfertigen Bädern.

Die Anfänge: Spenglerei mit revolutionären Ideen

 

Die Erfolgsgeschichte begann im Jahr 1874 mit der Gründung einer Spenglerei in der Altstadt von Rapperswil. Und von Anfang an verfolgte der Gründervater visionäre Ideen. Der erste Holzspülkasten Anfang des 20. Jahrhunderts war eine Revolution.

Das Konzept zieht sich durch die ganze Unternehmensgeschichte. Einsatz von Kunststoff, WC-Spülung in der Wand, Dusch-WC, Abwassertechnik – immer ist Geberit bei Innovationen vorne mit dabei. Zudem richtete sich Geberit früh international aus und verstärkte sich mit gezielten Zukäufen. Der Umsatz stieg, der Gang an die Börse war die logische Konsequenz.

Seit Börsengang 1999 satte Rendite von 1'600 Prozent

 

Bei Geberit lohnte es sich, von Anfang an dabei zu sein. Eine gestandene Firma und innovative Produkte sind das Grundrezept des Erfolgs. Daran haben die Aktionärinnen und Aktionäre von Beginn weg Anteil – denn seit dem ersten Jahr an der Börse schüttet Geberit eine Dividende aus. Meist wird diese auch noch jährlich erhöht.

Wer also zum Börsengang 1999 Aktien zeichnete und als Aktionär an Bord blieb, kann sich mittlerweile über eine Rendite von 1'600 Prozent freuen – plus Dividenden. Damit gehört Geberit zu den erfolgreichsten Schweizer Aktien der letzten Jahre. Seit 2012 sind die Titel des Sanitärtechnikunternehmens zudem Bestandteil des Swiss Market Index (SMI), des bedeutendsten Aktienindex der Schweiz. So wird aus einem kleinen ein wirklich grosses Vermögen. 

 

Wertentwicklung von Geberit und SMI seit 2012, indexiert

Quellen: Bloomberg, Raiffeisen Schweiz Investment & Vorsorge Center

Gut zu wissen

Blue-Chip-Barometer SMI

Der wichtigste Aktienindex der Schweiz ist der Swiss Market Index. Im SMI sind die 20 grössten Schweizer Unternehmen (Blue Chips) vertreten. Er gilt als guter Indikator für den wirtschaftlichen Erfolg der Schweiz.  

Nachhaltigkeit wird gross geschrieben

 

Auch beim Thema Nachhaltigkeit spielt Geberit vorne mit. Bereits 1990 rief der Konzern die erste Umweltstrategie ins Leben, es folgte der Beitritt zum «Global Compact»-Programm der Vereinten Nationen und 2010 die Wahl zum nachhaltigsten Unternehmen der Schweiz.

2021 wurde eine neue Klimastrategie entwickelt, mit der sich Geberit einer der grössten Herausforderungen unserer Zeit stellen will. Konkret reduzierte das Unternehmen die CO2-Intensität seit 2015 um 38 Prozent, der Wasserverbrauch in der Produktion sank um knapp 21 Prozent. Auch die Produkte leisten ihren Beitrag – so sollen seit 1998 dank Geberit-Spül-Stopp-Produkten rund 38'000 Millionen Kubikmeter Wasser eingespart worden sein.

Steckbrief

Geberit in Kürze

Branche: Sanitärtechnik

 

Hauptsitz: Rapperswil-Jona (SG)

 

Gründung: 1874

 

Mitarbeitende: rund 12'000 Mitarbeitende weltweit. Geberit ist in rund 50 Ländern vertreten, hat 26 Produktionswerke, davon 4 in Übersee.

 

Umsatz: 3.5 Milliarden Franken Umsatz im 2021 – zu 90 % aus Europa. Geberit erwirtschaftete 2021 einen Gewinn von 756 Millionen Franken.

 

Börsenwert (Marktkapitalisierung): 22.3 Milliarden Franken (März 2022). Die Geberit Aktien sind an der SIX Swiss Exchange kotiert und seit 2012 Bestandteil des Schweizer Leitindex SMI.

 

Dividende: 12.50 Franken je Aktie im 2021