Do it yourself: So einfach geht Altersvorsorge

Selbermachen liegt im Trend. Junge setzen bewusst auf Do it yourself (DIY). Statt Fertigpizza bevorzugen sie ihre Eigenkreation mit frischen Tomaten vom Balkon. Die Generation DIY packt vieles an, mit der eigenen Altersvorsorge setzen sich aber nur wenige auseinander. Dabei gilt beim Sparen: Je früher ich damit beginne, desto mehr Freiheiten habe ich im Leben.

Auswärtsessen – plötzlich ein Luxusgut?

 

Der Staat wird es im Alter schon richten – jede vierte Person zwischen 18 und 30 Jahren verlässt sich darauf. Das geht aus der Befragung im Rahmen des Raiffeisen Vorsorgebarometers 2021 hervor. Wer kurz vor der Pensionierung steht, schätzt die Lage realistischer ein: Über 90 Prozent der 51- bis 65-Jährigen sehen sich selbst in der Verantwortung. Einleuchtend, denn die meisten befassen sich erst wenige Jahre vor der Pensionierung mit der eigenen Altersvorsorge und realisieren oft zu spät: Das Einkommen aus AHV und Pensionskasse deckt nur rund 60 Prozent des letzten Lohns.

Zudem sinken die Lebenshaltungskosten im Alter weniger stark als angenommen. Die Realität für viele: Ohne zusätzliche eigene Ersparnisse fällt nicht nur die geplante Kreuzfahrt um die Welt ins Wasser, sondern alltägliche Dinge wie Auswärtsessen werden auf einmal zum Luxusgut. Wer später nicht nur Zeit, sondern auch Geld für die schönen Dinge des Lebens haben will, muss selbst vorsorgen. Und das möglichst früh! Wie das geht, zeigt unsere Do-it-yourself-Anleitung.

Ratgeber

DIY – Schritt-für-Schritt-Anleitung für die eigene Altersvorsorge

Vorsorgen ist nicht komplizierter als Tomaten auf Balkonien selbst ziehen. Wer die Anleitung Schritt für Schritt befolgt, erfreut sich später einer reichen Ernte.

1. Möglichst früh beginnen

Beim Vorsorgen gilt: «Jeder Tag zählt». Der Zeitfaktor ist neben der Höhe des Zinssatzes entscheidend für den Erfolg. Zu verdanken haben wir dies dem Zinseszinseffekt.

 

2. Schritt: Weniger ausgeben als einnehmen

Der zweite Schritt heisst: weniger ausgeben als einnehmen. So entsteht der «Sparbatzen» – quasi der Samen, aus dem über die Zeit die Tomatenstaude mit ihren Früchten wächst. Gut zu wissen: Bereits kleine Sparbeiträge haben langfristig einen grossen Effekt, vor allem wenn diese in Wertschriften angelegt werden.

 

3. Schritt: Säule 3a oder einfach auf das Konto?

Es gibt zwei Möglichkeiten, um für das Alter vorzusorgen: Das Geld auf das Sparkonto legen (wird auch «freies Sparen» genannt) oder die «gebundene Vorsorge» (Säule 3a) nutzen. Die Säule 3a bietet viele steuerliche Vorteile: Die Einzahlungen können direkt vom steuerbaren Einkommen abgezogen werden; zudem sind die Vermögenswerte und laufenden Erträge steuerbefreit. Einziger Nachteil: Die Säule-3a-Gelder sind gebunden und können in der Regel erst bei der Pensionierung wieder bezogen werden. Gut zu wissen: Die 3a-Gelder können vollumfänglich für den Kauf eines Eigenheims bezogen werden.

 

4. Schritt: Konto oder Wertschriften?

In Zeiten von Negativzinsen und anziehender Inflation eigentlich keine Frage: Wer einen Anlagehorizont von mehr als fünfzehn Jahren hat, sollte die Ersparnisse grösstenteils in Wertschriften anlegen. Dank der im Vergleich zum Konto deutlich höheren Rendite wirken Aktien für die Ersparnisse wie der Dünger beim Tomatenziehen – und sorgen für eine reiche Ernte. Tipp: Der Vorsorgerechner zeigt auf, wie sich unterschiedliche Anlagestrategien über die Jahre entwickeln.

 

5. Schritt: Monatlich oder jährlich einzahlen?

Wer die Ersparnisse auf ein Konto einbezahlt, sollte dies idealerweise Anfang Jahr tun anstatt kurz vor Jahresende. So ist garantiert, dass die Einzahlung nicht vergessen geht, denn Nachzahlungen im Folgejahr sind nicht möglich. Beim Vorsorgen mit Wertschriften sind monatliche Einzahlungen optimal; so vermeidet man, die Gelder im ungünstigsten Moment anzulegen. Tipp: Einen Dauerauftrag einrichten und monatlich in die 3a-Wertschriftenlösung investieren.

Wer sich an die Schritt-für-Schritt-Anleitung hält und früh mit der persönlichen Altersvorsorge beginnt, hat gute Chancen, lang gehegte Träume zu realisieren: Sei es eine grosse Reise rund um die Welt oder die Freiheit, einige Jahre früher in Pension zu gehen.