Noch ist die Künstliche Intelligenz nicht die bessere Chefin

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Die Künstliche Intelligenz bringt bereits vieles mit, was eine Führungskraft auszeichnet. Und die Entwicklung schreitet rasant voran. Doch auf absehbare Zeit bleibt der Mensch noch die bessere Chefin oder der bessere Chef und die Maschine agiert als CEO-Assistent, meint die KI-Expertin Diana Engetschwiler.

 

Künstliche Intelligenz wandelt Führung

Werden auch Chefs und Chefinnen bald durch Künstliche Intelligenz ersetzt? Diese Frage hört die KI-Expertin und ehemalige Co-CEO von digitalswitzerland Diana Engetschwiler immer öfter. Die Antwort darauf ist für sie aktuell noch nicht absolut klar. «Ich kann mir aber durchaus vorstellen, dass es künftig Firmen geben wird, die von einem KI-CEO geführt werden», sagt sie – und zeichnet damit die Richtung.

 

Expertin am Zug: Business-Talk mit Diana Engetschwiler

 

Emotionen und Empathie statt Ego

Künstliche Intelligenz bringt vieles mit, was eine erfolgreiche Führungskraft auszeichnet. Dazu gehört nicht nur die Fähigkeit, grosse Mengen von Daten und Informationen zu verarbeiten und darauf aufbauend Entscheide zu fällen. Auch bezüglich Empathie oder Emotionen macht sie rasante Fortschritte. «Die KI weiss, welche Emotionen bei kritischen Situationen wie beispielsweise einem Entlassungsgespräch ins Spiel kommen und wie man damit umgeht. Sie kann dieses Wissen zudem uneingeschränkt und vorbehaltslos anwenden.»

 

Ein guter Leader sollte sich selbst zurücknehmen und ohne Vorurteile oder Bias agieren. «Dabei kommt dem Menschen aber oft sein Ego in die Quere», sagt Engetschwiler. «Die KI dagegen hat kein Ego. Sie kann sich voll in den Dienst des Unternehmens stellen.»

 

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Mann schraubt an einer Maschine herum

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Datenqualität und Datenschutz sind zentral

Trotz dieser Vorteile gibt es auch Dinge, die die rasche Entwicklung hin zum KI-CEO behindern. Allen voran das Thema Daten. «Entscheidend ist zum einen, mit welchen Daten die CEO-KI trainiert wird und welche aktuellen Daten ihr in spezifischen Situation wirklich zur Verfügung stehen», sagt Engetschwiler. Zum anderen kommt dem individuellen Datenschutz gerade in Führungssituation eine zentrale Bedeutung zu. Mitarbeitende dürften äusserst zurückhaltend sein, ihrem Unternehmen bzw. den KI-Tools des Unternehmens persönliche Daten zur Verfügung zu stellen.

 

KI agiert als CEO-Assistent

«Die KI wird darum wohl in absehbarer Zeit eher eine Co-CEO oder ein CEO-Assistent sein.» Sie unterstützt die Chefin bei der Entscheidungsfindung, bereitet sie auf wichtige Situationen vor, trainiert sie und gibt Feedback. Erste solche Tools bestehen bereits oder sind in Entwicklung, weiss Engetschwiler. Eines davon ist ihr eigenes Startup Wolfpak.ai.

 

Diana Engetschwiler

Diana Engetschwiler ist Unternehmerin, Digitalexpertin und Rednerin. Als Co-CEO und Geschäftsleitungsmitglied von digitalswitzerland half sie mit, die Schweiz zu einer führenden digitalen Nation auszubauen. Mit ihrem jüngsten Start-up Wolfpak.ai stellt sie Führungskräften einen KI-gesteuerten Leadership-Coach zur Seite. Die ausgebildete Sportwissenschaftlerin und Harward-Business-School-Absolventin spielte als Volleyball-Profi mehrere Jahre für die Schweizer Nationalmannschaft.