Anlageklasse im Fokus: Aktien
Anlegerinnen und Anleger sollten auch im kommenden Jahr auf Aktien setzen. Als Renditetreiber dürften sich vor allem defensive Dividendentitel entpuppen – der Schweizer Markt ist besonders interessant.
Ausgabe 09.01.2025
Schweizer Aktien entschädigen das Risiko besser
2025 dürfte ein respektables Aktienjahr werden. Wir rechnen für sämtliche Regionen mit einer positiven Performance, auch wenn diese wohl nicht mehr ganz so üppig ausfallen wird wie im vergangenen Jahr. Ein Grund, optimistisch zu sein, sind die sinkenden Zinsen, die höhere Bewertungen rechtfertigen. Gleichzeitig reduzieren niedrigere Zinsen die Anlagemöglichkeiten bei den Obligationen. Und wenn bei den festverzinslichen Investitionen nicht mehr viel zu holen ist, rücken Dividendenaktien in den Fokus. Diese sind zwar risikoreicher als Obligationen, bieten aber ebenfalls ein kontinuierliches Einkommen.
Genau das ist ein Merkmal des Schweizer Marktes. Er besticht durch eine grosse Anzahl attraktiver Dividendenzahler, die in ihrem Bereich zudem zur Weltspitze gehören. Die defensiven Qualitäten und die damit geringere Abhängigkeit von der konjunkturellen Entwicklung unterstreicht die hiesige Börse durch den im Leitindex stark gewichteten Pharmasektor, den Nahrungsmittelsektor oder die Versicherungen.
Diese Eigenschaften sind mit ein Grund, weshalb wir im Dezember die Quote von Schweizer Aktien nochmals erhöht haben. Sie sprechen sowohl kurz- als auch langfristig für ein Engagement in heimische Unternehmen. Neben der Dividendenrendite von aktuell 3% ist die Risikoprämie, die Investoren erhalten, ein weiteres Beispiel, das die attraktivere Bewertung unterstreicht.
Entwicklung der Risikoprämien von Schweizer und globalen Aktien
Quellen: Bloomberg, Raiffeisen Schweiz CIO Office
Die grosse Unbekannte ist der US-Aktienmarkt. Die angekündigten Massnahmen der Regierung Trump 2.0 wirken sowohl wirtschaftsfördernd (Steuersenkungen) als auch inflationär (Zölle, Migrationspolitik). Kurzfristig dürften die positiven Aspekte noch für etwas Schwung sorgen, weshalb wir vorerst an unserer neutralen Positionierung festhalten.
Zurückhaltender sollten Anleger in Europa sein. Die Regierungskrisen in Deutschland und Frankreich belasten die Stimmung. Gleichzeitig krankt der Industriesektor und eine Erholung ist nicht in Sicht. Auch in den Schwellenländern, die anlagetechnisch von China dominiert werden, ist Vorsicht geboten. Die Immobilienkrise im Reich der Mitte ist nicht ausgestanden und die Massnahmen der dortigen Notenbank zur Stützung der Konjunktur reichen noch nicht aus. Diese Zurückhaltung spiegelt sich denn auch in der schwachen Entwicklung des Konsums. Und genau hier braucht es eine Kehrtwende, damit die Konjunktur wieder auf Touren kommt. Bis es so weit ist, ist Vorsicht angebracht.