«Auf einen Blick» – Unsere Sicht auf die Märkte
China stimuliert die Wirtschaft und die USA wählen eine Präsidentin oder einen Präsidenten. Für Spannung an den Märkten ist in den kommenden Wochen gesorgt. Wir rechnen mit einer erhöhten Volatilität und bleiben defensiv positioniert.
Ausgabe 31.10.2024
US-Wahlen stehen vor der Türe
Am 5. November werden in den USA die politischen Weichen für die nächsten vier Jahre gestellt. Bei der Präsidentschaftswahl ist das Rennen weiter offen, wobei das Momentum gemäss Meinungsumfragen zuletzt auf die Seite von Donald Trump gekippt ist. Wir rechnen mit einer erhöhten Volatilität an den Tagen um die Wahlen.
Zweigeteilte Konjunktur
Die Einkaufsmanagerindizes für den Oktober zeigen weiterhin ein gemischtes Bild. Während der Industriesektor weltweit in einer Rezession steckt, hält sich der Dienstleistungssektor im expansiven Bereich. Entscheidend für den weiteren Konjunkturverlauf ist der Arbeitsmarkt. Sollten Industrieunternehmen in grösserem Stil Arbeitsplätze abbauen, wird sich dies negativ auf den Konsum auswirken.
Gewinnsaison ohne Impulse
Die auf Hochtouren laufende Gewinnsaison entwickelt an den Börsen kaum Schubkraft. Bei vielen zyklischen Unternehmen sind sowohl die Umsätze als auch die Auftragseingänge rückläufig. Dank laufender Effizienzmassnahmen konnten die Margen aber einigermassen gehalten werden. Die Gewinnschätzungen für 2025 erachten wir allerdings weiterhin als zu ambitioniert.
China stimuliert
Die Wirtschaft im Reich der Mitte befindet sich seit dem Platzen der Immobilienblase im Kriechgang. Ende September wurden diverse geldpolitische Unterstützungsmassnahmen angekündigt. Gleichzeitig arbeitet die Regierung an einem grösseren Fiskalpaket, welches Anfang November bekanntgegeben werden dürfte. Der Frage, ob diese Stimulusmassnahmen ausreichen, um die Konjunktur in China nachhaltig zu beleben, gehen wir im Fokustext dieser Ausgabe nach.
Unveränderte Anlagetaktik
Im Vorfeld der US-Wahlen nehmen wir keine anlagetaktischen Anpassungen vor. Sobald das finale Resultat feststeht, werden wir die Situation neu beurteilen. Derzeit präferieren wir Schweizer Aktien, Immobilienfonds und Gold gegenüber den zyklischeren Aktienmärkten sowie Hochzinsanleihen.