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Dividendenaktien: Stabile Erträge in volatilen Märkten

Im aktuellen Marktumfeld sind Dividendenaktien besonders attraktiv. Doch nicht alle Aktien mit hohen Gewinnausschüttungen sind ein gutes Investment. Was es bei der Auswahl zu beachten gilt.

Sinkende Zinsen beflügeln Aktienmärkte

Die Notenbanken senken die Leitzinsen. Damit schwindet die Attraktivität von Obligationen und der Fokus richtet sich verstärkt auf die Aktienmärkte. Tiefere Zinsen beflügeln erfahrungsgemäss die Entwicklung der Aktienkurse: Der Wert künftiger Gewinne nimmt zu, wenn diese mit einem niedrigeren Satz abgezinst werden. Das spricht für wachstumsstarke Unternehmen, deren Gewinne stark zulegen. Zudem sinken die Finanzierungskosten für Unternehmen, was das Gewinnpotenzial steigert. Deshalb ist die Börse momentan im Aufwind. 

Aufgrund der sinkenden Zinsen ausschliesslich auf Wachstumsaktien zu setzen, ist jedoch riskant. In den kommenden Monaten ist an den Aktienmärkten mit einer erhöhten Volatilität zu rechnen. Gründe dafür sind unter anderem die anhaltenden geopolitischen Spannungen und die Ungewissheiten um die zweite Amtsperiode von Donald Trump. In diesem Umfeld sind solide, dividendenstarke Titel gefragt. Aktien mit einer hohen Dividendenrendite stellen auch bei stark schwankenden Kursen stabile Erträge in Aussicht. In Tiefzinsphasen sind sie damit für Anlegerinnen und Anleger eine Alternative zu Obligationen, verfügen aber über ein anderes Risikoprofil.

Dividenden sind mehr als das Sahnehäubchen

Neben dem Marktumfeld sprechen auch die Aussichten auf hohe Ausschüttungen für Investitionen in Dividendenaktien. 2024 zahlten die kotierten Schweizer Unternehmen mehr Dividenden denn je aus: Die Gesamtsumme belief sich auf 64 Milliarden Schweizer Franken. Das sind 3 Prozent mehr als im Vorjahr und die Chancen auf weitere Rekordjahre stehen gut. 

Dabei ist der Beitrag zur Gesamtrendite nicht zu unterschätzen. Seit dem Jahr 2000 hat der Schweizer Leitindex SMI rund 55 Prozent zugelegt. Rechnet man die reinvestierten Dividenden mit ein, liegt das Plus bei über 200 Prozent, wie der Total-Return-Index SMIC zeigt. Dies führt den Zinseszinseffekt eindrücklich vor Augen: Je länger der Anlagehorizont, desto mehr fallen die Dividenden ins Gewicht.

Entwicklung des SMI und des SMIC, indexiert
Daten per 30. November 2024

Quellen: Bloomberg, Raiffeisen Schweiz CIO Office

Versicherer sind besonders grosszügig

Der Schweizer Aktienmarkt bietet im internationalen Vergleich überdurchschnittlich viele dividendenstarke Titel. An der Schweizer Börse sind zahlreiche Unternehmen mit soliden Bilanzen und hohen, stabilen Cashflows vertreten. Die Dividendenrendite ist ein zentraler Indikator, um die einzelnen Titel miteinander zu vergleichen.

 

Gut zu wissen

Was ist die Dividendenrendite?

Die Dividendenrendite gibt das Verhältnis der Dividende zum aktuellen Aktienkurs an. Schüttet ein Unternehmen eine Dividende von 1 Franken pro Aktie aus und liegt der Aktienkurs bei 20 Franken, beträgt die Dividendenrendite 5 Prozent.

Die Versicherer führen das Feld bei den Blue Chips an: Swiss Life, Zurich Insurance und Swiss Re locken mit den höchsten Dividendenrenditen. Auch die SMI-Schwergewichte Nestlé, Roche und Novartis zeichnen sich durch hohe Ausschüttungen aus. Alle drei haben ihre Dividenden seit der Jahrtausendwende jedes Jahr angehoben. Dehalb bezeichnet man sie auch als Dividenden-Aristokraten.

Aktuelle Dividendenrendite der sieben dividendenstärksten Aktien des SMI

Daten per 30. November 2024

Quellen: Bloomberg, Raiffeisen Schweiz CIO Office

Worauf es bei der Auswahl ankommt

Der alleinige Fokus auf die Dividendenrendite greift jedoch zu kurz. Denn hohe Dividenden sind keine Garantie dafür, dass die Dividendenpolitik künftig so grosszügig bleibt. Deshalb sollte das Augenmerk auch auf der Regelmässigkeit der Ausschüttungen liegen, wie es bei den erwähnten Dividenden-Aristokraten der Fall ist. Konstanz, ein robustes Geschäftsmodell, hohe Gewinnmargen und eine solide Bilanz sollten bei der Auswahl eine zentrale Rolle spielen.

Ein wichtiges Kriterium ist auch die Ausschüttungsquote. Sie gibt an, welcher Prozentsatz des Gewinns in Form von Dividenden ausbezahlt wird. Idealerweise liegt der Wert unter 75 Prozent. Dann ist das Unternehmen auch im Falle eines Gewinnrückgangs in der Lage, die Dividende stabil zu halten. Ist der Wert höher, besteht das Risiko einer Dividendenkürzung.

 

Die Kunst der Diversifikation

Dividendenaktien stabilisieren das Portfolio bei volatilen Märkten. Die Unternehmen sind häufig in defensiven Branchen tätig, die nicht allzu stark von der Konjunkturentwicklung abhängig sind. Während diese Charakteristika im aktuellen Umfeld ein Vorteil sind, laufen Anleger mit einem zu starken Fokus auf die Dividendenrendite Gefahr, zu einseitig in einzelnen Sektoren investiert zu sein. Deshalb sollte das Portfolio neben defensiven Titeln auch zyklischere Aktien umfassen.

Vermögens-Check

Wir legen Wert darauf, dass Ihr Vermögen bestmöglich aufgestellt ist und empfehlen daher, jeweils zum Jahresauftakt einen individuellen Vermögens-Check mit Ihrem Kundenberater oder Ihrer Kundenberaterin durchzuführen. Die persönliche und finanzielle Situation, Anlageziele und -horizont sowie die Risikobereitschaft können sich laufend ändern. Gerade in einem anspruchsvollen und volatilen Marktumfeld kann sich ein aktiveres Anlageverhalten auszahlen, um sich bietende Chancen zu nutzen. Der ganzheitliche Check ermöglicht eine sorgfältige Beurteilung der gesamten Vermögenssituation. Zusammen mit Ihrer Beraterin oder Ihrem Berater werden Optimierungsmöglichkeiten identifiziert, Chancen thematisiert und die Portfoliostruktur auf das Marktumfeld abgestimmt.

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