Neben Anlagenziel und Anlagehorizont kommt dem individuellen Risikoprofil eine zentrale Bedeutung zu. Das Risikoprofil setzt sich aus der objektiven Risikofähigkeit und der subjektiven Risikobereitschaft zusammen. Die Risikofähigkeit bezeichnet die Fähigkeit des Anlegers, Wertschwankungen auf seinen Anlagen zu verkraften, ohne in finanzielle Bedrängnis zu geraten. Ein Beispiel: Ein Ehepaar, bei dem beide Vollzeit arbeiten, die Kinder bereits ausgezogen sind und das Eigenheim abbezahlt ist, ist wesentlich risikofähiger als ein gleichaltriges Ehepaar mit nur einem Einkommen, schulpflichtigen Kindern und einer teuren Mietwohnung.
Von der Risikofähigkeit zu unterscheiden ist die persönliche Risikobereitschaft. Sie drückt aus, welche Verluste der Anleger bereit ist zu tragen. Anders als die objektiv bestimmbare Risikofähigkeit hängt die Risikobereitschaft stark von individuellen Faktoren wie Persönlichkeit, Einstellung und Emotionen ab.