Wärmepumpen (WP) sind aufgrund ihres hohen Einsparpotenzials auf dem Vormarsch und im Neubaubereich dominant. Laut einer jüngeren Umfrage der Energiefachstelle des Kantons Zürich werden heute neun von zehn neuen Einfamilienhäusern mit Wärmepumpen für Heizung und Wassererwärmung ausgerüstet. Im Vergleich zu einer konventionellen Elektroheizung verbrauchen Wärmepumpen rund fünfmal weniger Strom. Dazu müssen aber alle Bedingungen in und am Gebäude stimmen. Ist dies nicht der Fall, ist der Stromverbrauch ebenso hoch wie bei einer Elektroheizung. Der Einsatz einer Wärmepumpe macht daher vor allem in Gebäuden mit einer guten Wärmedämmung Sinn. Ideal dafür sind Fussbodenheizungen oder gross dimensionierte Heizflächen, dabei sollte eine möglichst niedrige Heizsystem-Temperatur angestrebt werden.
Die Erdwärmesonden machen sich Geothermie zunutze und wandeln diese in Heizenergie um. Die geologischen Randbedingungen sind durch ein Gutachten zu klären und haben Einfluss auf die thermische Leistung des Systems. Wichtig zu wissen ist, dass Erdsondenanlagen, Grundwassernutzung und Aussengeräte bewilligungspflichtig sind - informieren Sie sich daher rechtzeitig bei Ihrer Gemeinde!
Tipp:
Der Temperaturunterschied im Untergrund kann auch im Sommer genutzt werden. In der warmen Zeit, wenn es im Erdreich kühler als in der Atmosphäre ist, kann die Wärmepumpe zur Raumkühlung genutzt werden. Die verschiedenen Wärmepumpensysteme unterscheiden sich nach den jeweils verwendeten Wärmeträgern in Luft-Wasser-Wärmepumpe, Sole-Wasser-Wärmepumpe und Wasser-Wasser-Wärmepumpe.
Luft-Wasser-Wärmepumpe
Luft-Wasser-Wärmepumpen gehören in der Schweiz zu den häufig verwendeten Heizungsarten. Das liegt nicht nur an ihren verhältnismässig niedrigen Investitionskosten, sondern auch an ihren vielfältigen Aufstellmöglichkeiten. Die Luft-Wasser-Wärmepumpe bietet – einmal eingebaut – eine kostenfreie Wärmequelle, die zu jeder Tageszeit zur Verfügung steht.
Wie die Wärmepumpe mit Luft Wärmeenergie erzeugt, lässt sich vereinfacht mit dem Beispiel eines Kühlschranks beschreiben. Während der Kühlschrank die warme Luft nach außen leitet, bringt die Luft-Wasser-Wärmepumpe die Wärme aus der Umgebungsluft in den Raum. Konkret saugt ein Ventilator aktiv die Umgebungsluft an und überträgt sie auf einen in der Wärmepumpe eingebauten Wärmetauscher (Verdampfer).
Sole-Wasser-Wärmepumpe
Sole-Wasser-Wärmepumpen sind energieeffizienter als Luft-Wasser-Wärmepumpen: Sie sind wegen der notwendigen Bohrung zwar teurer bei der Erstellung, brauchen aber auch bis zu einem Drittel weniger Strom als Luft-Wasser-Wärmepumpen und sind dadurch im Betrieb noch günstiger.
Sole-Wasser-Wärmepumpen nutzen das Erdreich als primäre Energiequelle, entweder mit Erdkollektoren oder mit Erdsonden. Wie alle anderen Wärmepumpen funktioniert eine Sole-Wasser-Wärmepumpe nach dem gleichen Prinzip: Zunächst wird thermische Energie aus dem Erdreich gewonnen und anschliessend zum Kältemittel geleitet. Dieses verdampft und wird zusätzlich mithilfe eines Verdichters komprimiert. Dabei erhöht sich nicht nur der Druck, sondern auch seine Temperatur. Die dabei entstehende Wärme wird von einem Wärmetauscher (Verflüssiger) aufgenommen und an das Heizsystem weitergeleitet. Steht Wasser als Wärmequelle zur Verfügung, werden Wasser-Wasser-Wärmepumpen eingesetzt.
Wasser-Wasser-Wärmepumpe
Weishaupt Wasser-Wasser-Wärmepumpen holen die Wärme aus dem Grundwasser. Das ist die effektivste Wärmequelle für Wärmepumpen. Zur Erschliessung dieser Wärmequelle muss ein Brunnen gebohrt werden. Das stets konstant temperierte Grundwasser wird hochgepumpt, gibt seine Wärme an die Wärmepumpe ab und wird über eine zweite Brunnenbohrung (den sogenannten Schluckbrunnen) wieder in das Erdreich zurückgeleitet. Die Wärmepumpe pumpt die gewonnene Wärme auf das erforderliche Temperaturniveau und heizt das Haus.