Mehr Erfolg im Beruf – dank Tipps vom Gedankenleser

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Leadership basiert nicht nur auf beruflichen Fähigkeiten, sondern vor allem auch auf Menschenkenntnis und zwischenmenschlichen Skills. Gedankenleser Tobias Heinemann gibt Tipps, wie Sie Körpersprache lesen, Lügner erkennen, Menschen beeinflussen oder sich Namen besser merken können.
 

1. Körpersprache lesen

«Die meisten Menschen sind extrem unaufmerksam – sie wissen nach einem Gespräch kaum, welche Augenfarbe das Gegenüber hatte. Wer Menschen lesen möchte, muss anfangen, zu beobachten: Wie verhalten sich die Menschen im selben Zugabteil? Welche Körpersprache hat die Barista oder der Mann vor mir in der Schlange? Mit der Zeit kriegt man so ein besseres Gespür. Das kann man im Berufsleben nutzen. Bei einem Einstellungsgespräch würde ich darauf achten, wie ein Mensch die Türe schliesst, durch den Raum läuft oder sitzt. Ich würde vielleicht sogar mit dem Bewerber zu Mittag essen. Denn nonverbale Kommunikation sagt mehr über einen Menschen aus als seine einstudierten Antworten.»

 

«Menschen aufmerksam beobachten ist das A und O.»

Tobias Heinemann, Gedankenleser

 

2. Lügen erkennen

«Grundsätzlich gibt es kein eindeutiges Zeichen, dass jemand lügt – die Pinocchionase existiert nicht.  Das gleiche Körpersignal kann bei unterschiedlichen Menschen etwas ganz anderes bedeuten. Aber: Wenn sich ein Mensch plötzlich anders verhält als gewohnt, sei das noch so minim, dann lügt er sehr wahrscheinlich oder ist zumindest unsicher in der jeweiligen Situation. Das kann zum Beispiel sein, dass sich jemand plötzlich ins Gesicht fasst, viel blinzelt oder die Stimme höher wird. Um solche Veränderungen zu erkennen, muss man jedoch – wie bereits erwähnt – erst lernen, Menschen aufmerksam zu beobachten. Das ist das A und O.»

 

3. Menschen beeinflussen

«In meinen Shows bringe ich Menschen mit meiner Körpersprache und Worten dazu, das zu tun, was ich für das gezeigte Experiment möchte. Das tue ich beispielsweise, in dem ich sanft nicke, wenn ich möchte, dass jemand eine Frage mit Ja beantwortet. Das nehmen Menschen unbewusst war und handeln entsprechend. Manchmal ist es auch wichtig, sich dem Gegenüber in der Körpersprache anzupassen: Spricht sie langsam, dann spreche ich auch langsamer. Sitzt er mit überschlagenen Beinen, tue ich das auch. Das schafft eine gemeinsame Wellenlänge. Man darf es aber nicht übertreiben, sonst wirkt es komisch und kippt ins Negative. Geht es beispielsweise darum, mit Kundinnen und Kunden zu verhandeln, braucht es natürlich auch gute Argumente. Man möchte ja nicht, dass sie sich manipuliert fühlen, sondern dass sie wiederkehren. Am wichtigsten ist und bleibt die Authentizität.»

 

4. Namen merken

«Jemanden mit seinem Namen ansprechen zu können, auch wenn man sie oder ihn nur flüchtig kennt, ist eines der grössten Komplimente. Ich merke mir Namen, indem ich sie mental mit starken Gesichtszügen der Person verbinde – aber nicht mit Frisur oder Brille, denn die können sich ja ändern. Ich schlage auch eine Brücke zu einem Namensvetter. Lerne ich einen Paul kennen, stelle ich mir zum Beispiel vor, wie er mit Paul McCartney auf der Bühne Gitarre spielt. Je abstruser die Assoziation, desto besser. Und: Im Gespräch benutze ich den Namen der Person in den ersten Minuten gleich dreimal. So bleibt er im Gedächtnis haften.

 

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Portrait Tobias Heinemann
Tobias Heinemann

Tobias Heinemann wurde durch seine eigene TV-Serie «Der Gedankenjäger» auf SRF, als Gast in Talksendungen und als Bestsellerautor einem Millionenpublikum bekannt. In seinen Shows errät er Pincodes, deckt Lügen auf und sagt die Handlungen seines Gegenübers voraus. Zudem ist er Redner und Motivationscoach bei Business-Meetings, Schulungen oder Kongressen. Seine Vortragsthemen beinhalten nonverbale Kommunikation, Menschen lesen und Lügen erkennen.