Leasing-Trends und warum Unternehmen leasen

Drucken

Immer häufiger setzen Unternehmen auf Leasing, wenn sie neue und nachhaltige Technologien anschaffen. Erfahren Sie hier, warum sich diese Finanzierungsform dafür am besten eignet und was die aktuellen Leasing-Trends sind.
 

Teure Innovationen werden finanzierbar

Neue Technologien sind für KMU ein zentraler Erfolgsfaktor. Automatisierung, Digitalisierung, künstliche Intelligenz – nur wer mit dem rasanten Fortschritt mithalten kann, bleibt wettbewerbsfähig. Ein wichtiger Treiber ist zudem die Nachhaltigkeit: Immer häufiger investieren Unternehmen in Photovoltaikanlagen, Elektrofahrzeuge oder energieeffiziente Maschinen. Dabei setzen sie immer öfter auf Leasing. In Deutschland zum Beispiel hat fast jedes zweite Unternehmen, das Leasing nutzt, bereits in nachhaltige Technologien investiert. Das zeigt eine Studie des deutschen Leasingverbands.

«In der Schweiz dürften die Zahlen leicht tiefer sein», schätzt Marc Hintermeister, Leiter Leasing bei Raiffeisen Schweiz. Auch hier wird Leasing immer häufiger genutzt, um rascher in neue und nachhaltige Technologien zu investieren. Der Grund: Industrieroboter oder E-Flotten sind teuer. Mit Leasing werden solche Investitionen tragbar, weil sie sich flexibel finanzieren lassen.

Flexibilität ist denn auch ein wichtiger Faktor bei den aktuellen Leasing-Trends. Sie sorgt dafür, dass Leasing für KMU in vielen Fällen die passende Finanzierungslösung ist.

 

«Mit Leasing lassen sich auch teure Investitionen flexibel finanzieren und werden so tragbar.»

Marc Hintermeister, Leiter Leasing Raiffeisen Schweiz 

 

Das sind für Leasing-Experte Marc Hintermeister die aktuellen Leasing-Trends:

1. Saisonale und progressive Leasingraten

Bei diesen Leasingmodellen bezahlen Unternehmen die Leasingraten, wenn sie Umsätze generieren bzw. das Leasingobjekt Erträge abwirft. So sind sie flexibler. Saisonale Leasingraten sind zum Beispiel im Bau, Tourismus oder in der Landwirtschaft verbreitet. Bergbahnbetreiber stimmen die Leasingraten auf die Wintersaison ab, Landwirtschaftsbetriebe auf die Erntezeit oder den Erhalt von Direktzahlungen.

In der Industrie setzten die Unternehmen vermehrt auf progressive Leasingmodelle. Dabei steigen die Raten sukzessive an. Auf diese Weise bleibt genügend Zeit, um eine neue Anlage einzuspielen und schrittweise hochzufahren.

 

2. Pay per Use

Die Leasingnehmer bezahlen nur die tatsächliche Nutzung eines Objekts, zum Beispiel eines medizinischen Geräts. Das bietet sich etwa für eine Gruppenpraxis an. Besonders im Gesundheitswesen ist Pay per Use deshalb im Kommen. Auch hier ist die zunehmende Flexibilität einer der Vorteile.

Der breite Durchbruch dieses Leasingmodells steht allerdings noch aus: Denn dafür müssten einerseits die Unternehmen ihre Nutzungsdaten zur Verfügung stellen, andererseits braucht es technische Schnittstellen zwischen den Objekten und Leasingsystemen. Beides wird kommen, ist aber aktuell noch nicht überall gewährleistet.

 

3. «Sorglos-Pakete» auf dem Vormarsch

Leasing wird aber nicht nur zunehmend flexibel – es wird auch umfassender: Leasingpakete für Fahrzeuge und Maschinen beinhalten immer öfter auch Dienstleistungen und gehen vermehrt in Richtung Sorglos-Paket. Grundsätzlich wäre die Leasingnehmerin oder der Leasingnehmer für Wartung, Reparaturen und Versicherung selbst verantwortlich, doch bei Nutzungsmodellen mit längeren Laufzeiten sind solche Leistungen vermehrt inbegriffen. Dadurch fallen weniger zusätzliche Kosten an.

In der Regel gehen die Objekte nach dem Ablauf der Leasinglaufzeit an die Bank bzw. den Leasinggeber zurück. Die Unternehmen müssen sich also nicht selber um die Entsorgung der Fahrzeugbatterie oder den Verkauf eines Objekts kümmern, das wegen des technologischen Fortschritts vielleicht markant an Wert verloren hat.

 

Nachhaltigkeit lohnt sich

Flexible und umfassende Leasing-Lösungen erleichtern Investitionen in den Fortschritt bzw. die Nachhaltigkeit. «Dadurch gewinnen Unternehmen mehrfach», weiss Marc Hintermeister aus seinem Praxisalltag mit KMU. «Nachhaltige und fortschrittliche Unternehmen steigern ihr Image und haben grössere Chancen bei Ausschreibungen», nennt er zwei Beispiele. «Nachhaltigkeit sowie der Einsatz neuester Technologien sind heute zudem häufig Kundenwunsch.»

 

«Nachhaltigkeit ist heute häufig Kundenwunsch.»

Marc Hintermeister, Leiter Leasing Raiffeisen Schweiz

 

Marc Hintermeister, Leiter Leasing bei Raiffeisen Schweiz
Marc Hintermeister, Leiter Leasing bei Raiffeisen Schweiz

Marc Hintermeister ist Leiter Leasing bei Raiffeisen Schweiz. Gemeinsam mit seinem Team bietet er den Firmenkunden von Raiffeisen flexible Finanzierungslösungen an – in der Regel ab einem Volumen von CHF 15'000.–.