Pensionierung und Finanzen: Was bleibt übrig?
Gehen Sie in Pension, erhalten Sie ab dem Ausscheiden aus der Erwerbstätigkeit die AHV- und die Pensionskassenrente bzw. das Pensionskassenkapital. Viele Erwerbstätige nehmen an, dass ihre Ausgaben nach der Pensionierung sinken, was jedoch oft ein Irrglaube ist. In der Regel bleiben die Kosten konstant oder sinken weniger stark als erwartet. Um Ihren Lebensstandard beizubehalten, benötigen Sie etwa 80 Prozent Ihres letzten Einkommens. Vielfach können die Einkünfte aus AHV und Pensionskasse diesen Bedarf nicht abdecken. Einkommenslücken müssen aus Ersparnissen gedeckt werden. Vor Ihrer Pensionierung ist das Optimierungspotenzial in Bezug auf Ihre Einkommens-, Vermögens- und Steuersituation am grössten. Es ist wichtig, je nach Ihrer individuellen Ausgangslage zu prüfen, ob ein Vorbezug aus der Säule 3a oder ein Einkauf in die Pensionskasse für Sie sinnvoll ist. Ebenso sollten Sie berechnen, ob ein Vorbezug oder ein Aufschub der AHV finanziell vorteilhaft ist und ob ein Renten- oder Kapitalbezug aus der zweiten Säule für Sie die bessere Option darstellt. Zudem sorgt eine passende Anlagestrategie dafür, dass die frei verfügbaren liquiden Mittel von den Renditechancen am Kapitalmarkt profitieren.
Vermögensplanung in der Pensionierung
Viele unterschätzen, wie gross ihre Einkommenslücke nach der Pensionierung sein wird. Das Renteneinkommen aus der 1. und der 2. Säule, also aus der AHV und der Pensionskasse, deckt in der Regel lediglich 60 bis 70 Prozent des letzten Lohns ab. Um den gewohnten Lebensstandard beizubehalten, benötigt es etwa 80 bis 90 Prozent des letzten Einkommens. Die Differenz muss durch die private Vorsorge und Ersparnisse geschlossen werden.
Aus diesem Grund ist es wichtig, Ihr angespartes Vermögen auch nach der Pensionierung klug zu investieren und langfristig zu nutzen, um ein zusätzliches Einkommen im Alter sicherzustellen. Die «Topf-Strategie» kann Ihnen dabei helfen.
Bei der «Topf-Strategie» wird das Vermögen in zwei Töpfe aufgeteilt: einen für kurzfristige Ausgaben und einen für langfristiges Wachstum. Der erste Topf soll die jährlichen Ausgaben für die ersten 10 Jahre decken, während der zweite Topf erst später benötigt wird. Diese Strategie verlängert den Anlagehorizont, ermöglicht risikoreichere Investitionen und potenziell höhere Renditen im Alter. Dies ist besonders wichtig beim (Teil-)Kapitalbezug.