Der Branchen-Neuling, Peter Schnückel, stand mit seinem Bauprojekt vor verschiedenen Herausforderungen: Schwierige Verkaufsverhandlungen, fehlende Finanzierung und Schwierigkeiten beim Kauf von Mobiliar. Mit zusätzlichen Sicherheiten schaffte er das nötige Vertrauen zwischen seinen Geschäftspartnern und setzte sein Projekt erfolgreich um.
Das Wagnis einer 40-Millionen-Totalsanierung
Das Kornhaus Romanshorn ist in neuer Pracht auferstanden. Peter Schnückel hat das 150 Jahre alte Lagerhaus vor dem Zerfall gerettet. «Niemand wollte Hand an diesem historischen Haus anlegen. Also beschloss ich das zu tun», sagt der Unternehmer. Seine Vision: Die denkmalgeschützten Mauern zu einem modernen Boardinghouse umfunktionieren.
«Ich war 25 Jahre lang als IT-Unternehmer tätig und hatte Lust auf ein Projekt in der analogen Welt.»
Peter Schnückel, Unternehmer und Bauherr Kornhaus Romanshorn
Das ist das Kornhaus heute – und noch viel mehr. Neben 38 Business Apartments beherbergt das dreistöckige Gebäude 14 Lofts, 6 Ferienwohnungen, einen Festsaal, Ausstellungsräume, eine Erlebnis-Gastronomie und ein Weinbistro. Erstaunlicherweise ist der Kopf hinter dem Bau nicht vom Fach: «Ich war 25 Jahre lang als IT-Unternehmer tätig und hatte Lust auf ein Projekt in der analogen Welt», erzählt der deutsche Wahlschweizer. Nach zweijährigen Verhandlungen war der Vorbesitzer 2015 zum Verkauf bereit. Der Bauherr hatte die erste Hürde überwunden, doch die grösste Herausforderung stand noch bevor – die Finanzierung der 40 Millionen teuren Totalsanierung.
Überzeugungsarbeit mit professionellen Plänen
Peter Schnückel erstellte einen Businessplan und liess aufwändige Visualisierungen anfertigen, um Investoren zu überzeugen. Er verhandelte mit zahlreichen Banken, doch alle winkten ab – zu gross die Risiken, zu klein das Vertrauen in den Branchen-Neuling. Einzig bei seiner Hausbank in seinem Wohnort Herisau stiess er auf offene Ohren: «Wir waren beeindruckt, wie professionell und zielstrebig er das Projekt anging», sagt Simon Frehner, Vorsitzender der Bankleitung der Raiffeisenbank Appenzeller Hinterland. Die Bank sah das Potenzial und stellte eine Hypothek aus.
Um weitere Gelder aufzutreiben, suchte Peter Schnückel auf eigene Faust Privatinvestoren. Die Business Apartments schrieb er lange vor dem Baubeginn aus. «Mit den Wohnungsverkäufen habe ich den Baufortschritt fortlaufend finanziert», erklärt er.
«Eine Zahlungsgarantie schafft Vertrauen zwischen Geschäftspartnern, wenn sich diese nicht kennen und hohe Summen auf dem Spiel stehen.»
Simon Frehner, Vorsitzender der Bankleitung der Raiffeisenbank Appenzeller Hinterland
Schwieriger wurde es beim Kauf des Mobiliars für den Gastro-Bereich. Hier stiess der Bauherr erneut auf mangelndes Vertrauen: Der Lieferant aus dem Ausland forderte von ihm eine Zahlungsgarantie über den gesamten Kaufbetrag. Schnückel – von der Forderung überrascht – wandte sich erneut an seine Hausbank. «Dieses Absicherungsinstrument ist in solchen Situationen üblich. Eine Zahlungsgarantie schafft Vertrauen zwischen Geschäftspartnern, wenn sich diese nicht kennen und hohe Summen auf dem Spiel stehen», erklärt Bankleiter Simon Frehner. Da es sich um einen Standard-Fall handelte, war die Garantie rasch ausgestellt und die Lieferung konnte erfolgen.
Steckbrief Zahlungsgarantie
Zahlungsgarantie ersetzt Pfandrecht
Dasselbe Absicherungsinstrument kam kurze Zeit später erneut zum Einsatz, doch diesmal war die Situation ungewöhnlich: Die Generalunternehmung machte im Zusammenhang mit noch nicht geklärten Mehrkosten ein Bauhandwerkerpfandrecht auf den Eigentumswohnungen geltend. Dies hätte zu Erschwernissen bei der Aufnahme von Hypotheken oder dem Verkauf der Stockwerkeinheit führen können.
Die Lösung: Das Pfandrecht wurde durch eine Zahlungsgarantie der Bank ersetzt. Damit bekamen die Wohnungseigentümer die volle Verfügungsfreiheit zurück und die Forderung der Generalunternehmung blieb trotzdem abgesichert. «Das war ein kniffliger Fall bei dem viel rechtliche Expertise gefragt war. Er zeigt aber exemplarisch auf, wie flexibel mit Garantien Sicherheit geschaffen werden kann», sagt Simon Frehner.
Und auch der Bauherr Peter Schnückel ist vom Instrument überzeugt: «Raiffeisen konnte während dem Bauprojekt mit Zahlungsgarantien zweimal einen Knoten auflösen.» Doch damit war der steinige Weg noch nicht zu Ende. Die Eröffnung des Boardinghouse im September 2020 fiel ins erste Corona-Jahr – ein schwerer Start. Mit dem Abklingen der Pandemie hat das Kornhaus nun aber den Normalbetrieb aufgenommen. Zehn Jahre nach dem «Heureka!»-Moment füllt sich die Vision des beharrlichen Bauherrn mit Leben.
Die Kornhaus Romanshorn AG betreibt seit 2020 ein Boardinghouse am Bodensee. Das 1870/71 erbaute Lagerhaus im Hafen von Romanshorn (TG) war lange in Besitz der SBB und verwahrloste darauf im Zuge mehrerer Besitzerwechsel. 2015 übernahm Geschäftsführer Peter Schnückel das Haus und unterzog es einer Totalsanierung. Das Unternehmen vermietet Business Apartments sowie Loft-Wohnungen. Darüber hinaus finden sich im Haus Ferienwohnungen, ein Festsaal, Ausstellungsräume, eine Erlebnis-Gastronomie und ein Weinbistro.
Darum arbeitet Peter Schnückel mit Raiffeisen
Kornhaus-Bauherr Peter Schnückel nennt 3 Gründe, warum er bei den Garantien mit Raiffeisen zusammenarbeitet:
- Grosses Vertrauen in die eigene Hausbank
- Rasche und unbürokratische Abwicklung
- Kreative Lösungsansätze für komplexe Fragestellungen